Bier! Der beste Film, der je gebraut wurde

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Forumseintrag zu „Bier! Der beste Film, der je gebraut wurde“ von Pramberger

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Pramberger (24.08.2019 13:32) Bewertung
David ohne Goliath in der Bierindustrie
Exklusiv für Uncut
Im Film „Bier! Der beste Film, der je gebraut wurde“ geht der Dokumentarfilmemacher Friedrich Moser dem Nationalgetränk der ÖsterreicherInnen auf den Grund. Er besucht dafür verschiedene Bierexperten in Österreich, Belgien, Italien und in den USA, die außerhalb der großen Unternehmen im Craft-Beer-Sektor arbeiten. Diese erzählen von ihrer Leidenschaft zum Brauen und von den Unterschieden zu den „Big Playern“ im Geschäft.

Gleich zu Beginn sticht dabei die Musik von Marco Kleebauer und Sophie Lindinger, von der österreichischen Band Leyya, ins Ohr. Diese integriert sich sehr passend in den Film, doch leider wirkt der Film durch den Soundtrack und der Kameraführung teilweise auch wie eine Werbeschaltung im Fernsehen. Dies ist aber wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass der Film einerseits mit Nahaufnahmen und andererseits Landschaftsbildern spielt, um gerade dadurch bestimmte Stimmungen, Gefühle und Emotionen beim Publikum hervorzurufen.

Hauptprotagonist des Films ist Christoph Bichler, Mitgründer der Tiroler Craft-Beer-Brauerei Bierol, mit ihm treffen wir andere Kenner des Hopfengetränks und sehen uns die Abläufe und Prozesse bei anderen Brauereien an. Christoph Bichler lebt für das Brauen von Bier, das erkennt man von der ersten Sekunde an. Dem immensen Wissen, das er sich angeeignet hat, steht gleichzeitig eine genauso große Leidenschaft für seine Arbeit gegenüber und dies gilt auch für die anderen ProtagonistInnen des Films.

Durch diese Leidenschaft scheint jeder und jede in diesem Film sehr offen und redselig zu sein, dies bestätigt auch eine der Expertinnen im Film mit der Aussage: „Jeder der im Biersektor arbeitet hat eine Geschichte zu erzählen.“ Die ProtagonistInnen des Filmes wirken dadurch auch wie eine Familie und durch die Geschichten kann man ein wenig an diesem Familienleben teilhaben. Es zeigt sich also eine große Familie der KleinbrauerInnen. Dies schließt aber mit ein, dass die Großbrauereien im Film ausgeschlossen werden und so kommt es auch, dass diesen marktführenden Unternehmen im Film leider keinen Platz finden. Dadurch liefert der Film eine einseitige Meinungslage, die nicht beide Seiten zu Wort kommen lässt und kein ganzheitliches Bild der Thematik schildert.

Der Film bietet sich für BierliebhaberInnen trotzdem auf jeden Fall an, und davon sollte es ja gerade in Österreich nicht zu wenige geben. Ins Fernsehprogramm würde er aber als gekürzte Version, meiner Meinung nach, wesentlich besser passen. Zusammenfassend ein nicht zu kritischer Film, der die Leidenschaft, die hinter manchen Bierproduktionen steckt, voll zur Geltung bringt und die Lust auf das Feierabendbier steigen lässt.
 
 

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