Forumseintrag zu „Die letzte Kriegerin“ von 8martin

Ein Wahnsinns-Filmdebüt von Lee Tamahori. Schockierend in seiner realistischen Darstellung, eindrucksvoll in seinem menschlich berührenden Tiefgang und mit einem Ende, das allen unterdrückten Frauen Mut macht. Zu Recht mit Preisen überhäuft.
Wir sind in der Maori-Familie Heke. Vater Jake (neuseeländische Filmlegende Temuera Morrison) ist ein gewalttätiger Macho und Alkoholiker. Mutter Beth (Rena Owen) versucht die Familie zusammenzuhalten. Vor allem die Kinder. Sie erträgt die brutalen Prügel ihres Mannes. Erst als Onkel Bully (Cliff Curtis) ihre Tochter Grace vergewaltigt, findet Beth die Kraft, Jake zu verlassen.
Das Begräbnis gewährt Einblicke in die Welt der Maoris. Beth und Jake sind Abkömmliche von zwei unterschiedlich angesehenen Clans. Aber auch schon vorher zeigt Lee Tamahori, wie eine Option aus dem Teufelskreis der Kriminalität herauszukommen darin besteht, sich mit Tattoos und Stammesritualen von der Underdog Position zu befreien. Da kann man sich echt Kraft holen. Zwei Söhne von Beth tun das.
Ein Ensemble aus echten neuseeländischen Eingeborenen bringt den Plot überzeugend rüber. Hier wird Gewalt nicht verherrlicht, sondern offenbart Schwäche. Beth ist hoffentlich nicht die ‘letzte Kriegerin‘ für die Rechte der Frauen. Großartiges Kino, das unter die Haut geht.