Forumseintrag zu „Saint Jack“ von 8martin

Eigentlich sind es drei Filme mit unterschiedlichen Spannungsverhältnissen. Alle Episoden drehen sich um Jack Flowers (Ben Gazzara).
Der erste Teil ist das Portrait eines Bordellbesitzers. Jack wandert als beliebter Besitzer eines Lusttempels durch Hong Kong. Schulterklopfend wird er überall begrüßt. Es geht ihm gut. Er trinkt mit seinen Gästen, liefert die Mädchen. Die Spannung ist ähnlich wie bei einer Dokumentation. Ab und zu tauchen ein paar dunkle Gestalten auf, die ihn beobachten. Den Zuschauer aber nicht weiter beunruhigen.
Im zweiten recht kurzen Teil wird Jack von der Mafia abgeholt, gegen seinen Willen tätowiert. Sein Bordell wird verwüstet. Die Spannung steigt vorübergehend.
Im dritten Teil erhält Jack von einem CIA Agenten (Bogdanovich selbst) einen Auftrag, einen schwulen Politiker beim Sex zu fotografieren. Klappt. Danach wandert Jack wie anfangs durch sein Milieu und verabschiedet sich, indem er die belasteten Fotos wegwirft. Außer Spesen, nix gewesen.
Das Strohfeuer im Mittelteil ist umgeben von Belanglosigkeiten, die nicht einmal für die Tourismuswerbung in Fernost taugen.
Weder lustig, noch unterhaltsam, weder sexy noch spannend. Ein zusammenhangloser Mix von einem, der es zu etwas bringen will und als er es erreicht hat, keine Lust mehr verspürt es zu genießen. Da fühlt man sich doch glatt verschaukelt.