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Tea with the Dames

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Forumseintrag zu „Tea with the Dames“ von syb


syb (09.05.2019 23:03)
Eine Empfehlung - mit Abstrichen
Vier Dames, von denen eine den Titel Lady dem der Dame vorzieht, und die als Quartett wohl die Geschichte des britischen Theaters und Film des 20. Jahrhunderts darstellen, sitzen bei Tee, Wasser und abschliessendem Ruinart und plaudern über das künstlerische Leben.

Abgesehen davon, dass sich diese Doku am besten in OmU geniessen lässt, wirkt die Szenerie bisweilen gewollt und vermittelt nicht jene Spontaneität und Lockerheit, die der Regisseur gesucht hat. Ein Tratsch unter Freunden/Innen vor laufender Kamera mit zusätzlichen Fotografen kann nie jene Chemie entwickeln, die ein unbeobachtetes Hin-und-Her an unzensierten Gedanken und Worten auszeichnet; obwohl sich die Dames alle Mühe geben uns einen spontanen Ttatsch beim Tee miterleben zu lassen.

Der Film bietet dem Kinogänger in Abriss britischer Kultur-Geschichte, mit viel Input zum endlich-einmal bzw wieder-einmal-Anschauen, das-kannte-ich-nicht und „privaten“ Momenten aus Archivaufnahmen und Fotoalben; Querverweise auf die erkleckliche Zahl an Ehemänner, Politik und Privates runden das Bild ab.

Dennoch löste der Film mir zwei dominante Gefühle aus: Wehmut, dass mit dem Abgang dieser Damen ein entsetzliches Vakuum im britischen Film herrschen wird und die Einsicht, dass ich dieses Format durchaus auch auf dem kleinen Screen bei BBC oder ITV sehen und vermutlich dort auch eher verorten/als passend empfinden würde. Dass es der big screen wurde, ist vermutlich dem standing der Dames und Ihrem kulturelle Einfluss in die Alltagskultur (gosford Park, Downton Abbey, Potter, Bond, etc) und ihrem Wiedererkennungswert geschuldet.

Eine Empfehlung - mit Abstrichen... quirky aber mit Charme.
 
 

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