Drei Schritte zu dir

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Forumseintrag zu „Drei Schritte zu dir“ von MrsBlonde

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MrsBlonde (19.06.2019 18:17) Bewertung
The Distance Between Us
Exklusiv für Uncut
Drei Schritte zu dir. Das stellt die Entfernung dar, die die junge Stella zwischen sich und Will einhalten muss, um eine Infektion mit lebensgefährlichen Bakterien zu vermeiden. Doch so einfach ist das nicht, gerade wenn die Liebe ins Spiel kommt. Die Coming-of-Age-Story mit Haley Lu Richardson und Cole Sprouse in den Hauptrollen stellt das Regiedebüt von Justin Baldoni - besser bekannt als Rafael aus der Serie „Jane the Virgin“ – dar und reiht sich in eine Reihe an Filmen wie „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ oder „Midnight Sun“, bei denen eine Krankheit zur Bewährungsprobe einer jungen Liebe wird. Hier heißt es aber nun zusätzlich: Abstand halten um jeden Preis.

Die 17-jährige Stella Grant (Haley Lu Richardson) leidet an Mukoviszidose und verbringt deshalb den Großteil ihres jugendlichen Lebens im Krankenhaus. Über einen Youtube-Kanal lässt sie ihre Follower an ihrem Leben teilhaben und beantwortet Fragen über ihre Krankheit. Nach dem Tod ihrer Schwester stellt der Mitpatient Poe (Moisés Arias) einen der wenigen realen sozialen Bezugspunkte dar. Doch dann lernt sie den rebellischen Will (Cole Sprouse) kennen, der ebenfalls mit der unheilbaren Stoffwechselerkrankung zu kämpfen hat und die Einhaltung der Distanz wird zu einer immer größer werdenden Herausforderung.

Bei „Drei Schritte zu dir“ handelt es sich eigentlich um ein typisches Teenie-Drama:
Es kommt zu einem Kennenlernen zwischen einem Mädchen und einem Jungen. Sie ist ein liebenswürdiger Kontrollfreak, er gibt sich unnahbar und rebellisch. Mit der Zeit kann sie allerdings seine harte Schale durchbrechen und ihm zu neuem Lebenswillen verhelfen. Was den Film nun besonders macht, ist die ernste Thematik, weshalb es allerdings auch schon so einige Kritik hagelte: Inwiefern ist es vertretbar, eine Krankheit wie Mukoviszidose als dramaturgisches Mittel eines Teenie-Dramas zu verwenden? Anstößig erschien in diesem Zusammenhang auch die kontroverse Vermarktung des Films: Influencer sollen vom Produktionsstudio bezahlt worden sein, um über das Thema „Distanz und Partnerschaft“ zu sprechen, was wiederum als eine Trivialisierung der Krankheit angesehen werden kann.

Unabhängig davon herrscht in „Drei Schritte zu dir“ vor allem eines: Drama. Baldoni verzichtet auch leider nicht auf altbekannte Klischees und gerade zum Ende hin erscheint die Handlung teilweise stark überdramatisiert. Während das Drehbuch gerade in der ersten Hälfte so manche Stärke aufweisen kann, verliert sich das Ganze letztendlich in einem Gemisch aus Kitsch und stereotypen Handlungsmustern. Die beiden sympathischen Hauptdarsteller stellen hier allerdings wiederum einen Lichtblick dar. Fazit: Aufgrund des geradezu erfrischend gelungenen Beginns erscheint das Ende dann eher enttäuschend. Gerade in der Sparte des Teenie-Dramas ist „Drei Schritte zu dir“ allerdings sicherlich nicht abzuwerten.
 
 

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