Die Berufung - Ihr Kampf für Gerechtigkeit

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Forumseintrag zu „Die Berufung - Ihr Kampf für Gerechtigkeit“ von tassogina


tassogina (11.03.2019 18:59) Bewertung
Kämpferin für Gleichberechtigung
In diesem authentischen Film, der sich dem Lebenswerk der späteren US-Richterin Ruth-Bader Ginsburg widmet, überzeugen Felicity Jones als willensstarke Ruth und Armie Hammer als ihr Ehemann das Kinopublikum.
Die Zuschauer begleiten 1956 die verheiratete Mutter eines Mädchens im Kleinkindalter zur Inskribtion an der juristischen Fakultät der Universität Harvard.
Als Frau hat sie es in dieser männerdominierten Welt sehr schwer - damals ist es nicht üblich, dass Frauen studieren oder arbeiten gehen dürfen.
Aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Als ihr geliebter Mann, der ebenfalls in Harvard studiert, an Hodenkrebs erkrankt, steht sie ihm zur Seite und besucht an seiner Stelle auch noch seine Vorlesungen, damit er trotz schwerster Erkrankung mit seinem Studium voran kommt.
Obwohl sie als Jahrgangsbeste das Jusstudium beendet, will sie keine Anwaltskanzlei anstellen: Niemand will eine intelligente Frau, die außerdem auch noch Jüdin ist, und sehr gut aussieht in seinem Mitarbeiterteam.
So bleibt ihr nichts anderes übrig, als eine Stelle als Professorin für Jusstudenten anzunehmen. Ihr Traum sich für Gleichbehandlung von Männern und Frauen vor Gericht einsetzen zu dürfen, scheint ausgeträumt zu sein.
Als ihr Mann sie jedoch mit dem Fall eines unverheirateten Junggesellen bekannt macht, der von der Steuerbehörde bestraft wurde, weil er die Pflegekosten für seine von ihm betreute Mutter von der Steuer absetzte, verändert sich ihr ganzes Leben:
Sie tritt als seine Anwältin gegen Geschlechtsdiskriminierung (in diesem Fall von Männern) ein und gewinnt gegen alle Prophezeihungen den Prozess.
Damit bringt Ruth eine Lawine von Gesetzesänderungen ins Rollen: Es kommt zu einem Wandel von Gesetzen, die total veraltet sind und Menschen allein wegen ihres Geschlechts diskriminieren.
Der Film zeigt nicht nur die unbändige Willenskraft dieser außergewöhnlichen Frau, sondern auch den Halt und Beistand durch ihren fortschrittlichen Mann, der sie von Anfang an unterstützte.
Der Film endet mit einem Auftritt der realen Ruth, die aufrecht und erhobenen Hauptes die Stufen zum Justizgebäude hoch geht.
Ein beeindruckender Film!
 
 

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