Musik, die zu Herzen geht, stirbt niemals
Danny Boyle hat wohl ein Faible für Märchen, die wahr werden. Nach dem indischen Traum von der großen Liebe und dem großen Geld in "Slumdog Millionaire" mit Oscar und Lob überschüttet hat sich Danny nun die alten Vinylplatten von den Beetles aus dem Schrank geholt und ihm ist klar geworden, dass eine Welt ohne die Songs der Pilzköpfe aus Liverpool einfach nicht geht. Kurzerhand ist aus dieser absolut zutreffenden Feststellung ein romantisches, originelles und vor allem musikalisch umwerfendes Liebesdrama geworden, das unter die Haut geht und zu Tränen rührt. Und seien es nur die Tränen der Erinnerung an die Kindheit und Jugend in den 70er und 80er Jahren, wo die Songs der Beetles bei jedem Lagerfeuer rauf und runter gesungen wurden. Gleichzeitig macht er es sich aber auch nicht so einfach, bloß nur zu betonen, dass die Welt früher ohnehin viel besser war und die Musik sowieso - stimmt nämlich nicht, wie auch er weiß und deshalb hat er sich mit Ed Sheeran einen zeitgenössischen Sänger mit Stil an Bord geholt, der dem musikalischen Erbe der Ahnen quasi posthum seinen Segen gibt. Lily James als verliebte, aber schüchterne Managerin Jack Malliks ist auch jenseits von Downton Abbey einfach so zuckersüß wie ein Erdbeereis im Sommer und Newcomer Himesh Patel kann nicht nur wirklich gut singen, sondern überzeugt als treuloser, aber in seine Musik verliebter Sänger auf allen Linien. Vielleicht sind es gerade die eigentlich unverbrauchten Gesichter auf der Leinwand, die die alten Songs umso edler wirklich lassen, weil ihre Patina im Licht der Laserprojektion so richtig schön glänzen kann und die Musik im Kino einfach ganz toll laut sein darf. Auf jeden Fall kann man sich diesen Film nicht einfach nur als Sommerlüftchen um die Ohren wehen lassen, sondern sollte eintauchen in die Magie des Märchens, das er erzählt und sich von den Liedern, die einfach unsterblich sind, bezaubern lassen.
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