Once Upon a Time in Hollywood

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Forumseintrag zu „Once Upon a Time in Hollywood“ von 8martin


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8martin (26.08.2019 13:48) Bewertung
Aus Losern werden Siegertypen
Quentin Tarantino hat ein ironisches Gesellschaftsbild der Schickimicki Welt in Hollywood gemacht und kleidete es wohl bewusst in die Form eines Märchens (siehe Titel), in dessen Mittelpunkt Rick Dalton! (Leonardo Di Caprio) und Cliff (Brad Pitt) stehen. Beide machen einen herausragend überzeugenden Job.
Szenen aus gerade gedrehten Filmen wechseln mit Ausschnitten aus dem Privatleben der Stars. Rick vertritt die Schauspielkollegen und ist auf dem absteigenden Ast. Er bringt mit seinem Auftritt in einem Western sogar echte Emotionen ins Spiel. Sein Kumpel Cliff ist als Stuntman und Faktotum von Rick eher von der Hau-Drauf-Fraktion. Tarantino benutzt sowohl Dialogwitz (‘Das kann dauern… bis der Papst evangelisch wird‘) als auch Situationskomik, wenn Cliff (Brad Pitt) z.B. die junge, frühreife Anhalterin Pussycat (Margaret Qualley) mitnimmt, die ihm anbietet im Auto einen zu blasen oder wenn Rick die Margeritas direkt aus dem Mixer säuft.
Lange Zeit hat Cliff ein verschmitztes, jungenhaftes Grinsen im Gesicht, das wohl Tarantinos Einstellung zum Film wiederspiegeln könnte. Und er hat sich damit im Milieu nicht nur Freunde gemacht. Manche Stars gibt er sogar der Lächerlichkeit preis, wie z.B. Bruce Lee (Mike Moh) mit seinen Quiek Lauten vor einem Angriff oder Sharon Tate (Margot Robbie), die in ihrer ganzen unbedarften Selbstverliebtheit nur in Filme geht, in denen sie selber mitgespielt hat. Gelungene Szenen wechseln sich mit misslungenen ab. Bevor alles auf den Gipfel des Films zusteuert. Man kennt alle Beteiligten, die Manson Bande bricht zum Killen der Piggies auf. Ob aus Versehen oder Absicht bleibt offen. Statt an Sharon Tate geraten sie an Cliff und seinen Pitbull, der mit der Bande Schlitten fährt. Rick erledigt den Rest mit dem Flammenwerfer. Dieses Finale ist ein für Tarantino typisches Massaker – eine Anhäufung von Brutalitäten, was vor allem das jüngere Publikum mit johlendem Applaus quittiert. Unterm Strich gibt es hier Licht und Schatten.
 
 
8martin (26.08.2019 13:48)
Aus Losern werden Siegertypen
Quentin Tarantino hat ein ironisches Gesellschaftsbild der Schickimicki Welt in Hollywood gemacht und kleidete es wohl bewusst in die Form eines Märchens (siehe Titel), in dessen Mittelpunkt Rick Dalton! (Leonardo Di Caprio) und Cliff (Brad Pitt) stehen. Beide machen einen herausragend überzeugenden Job.
Szenen aus gerade gedrehten Filmen wechseln mit Ausschnitten aus dem Privatleben der Stars. Rick vertritt die Schauspielkollegen und ist auf dem absteigenden Ast. Er bringt mit seinem Auftritt in einem Western sogar echte Emotionen ins Spiel. Sein Kumpel Cliff ist als Stuntman und Faktotum von Rick eher von der Hau-Drauf-Fraktion. Tarantino benutzt sowohl Dialogwitz (‘Das kann dauern… bis der Papst evangelisch wird‘) als auch Situationskomik, wenn Cliff (Brad Pitt) z.B. die junge, frühreife Anhalterin Pussycat (Margaret Qualley) mitnimmt, die ihm anbietet im Auto einen zu blasen oder wenn Rick die Margeritas direkt aus dem Mixer säuft.
Lange Zeit hat Cliff ein verschmitztes, jungenhaftes Grinsen im Gesicht, das wohl Tarantinos Einstellung zum Film wiederspiegeln könnte. Und er hat sich damit im Milieu nicht nur Freunde gemacht. Manche Stars gibt er sogar der Lächerlichkeit preis, wie z.B. Bruce Lee (Mike Moh) mit seinen Quiek Lauten vor einem Angriff oder Sharon Tate (Margot Robbie), die in ihrer ganzen unbedarften Selbstverliebtheit nur in Filme geht, in denen sie selber mitgespielt hat. Gelungene Szenen wechseln sich mit misslungenen ab. Bevor alles auf den Gipfel des Films zusteuert. Man kennt alle Beteiligten, die Manson Bande bricht zum Killen der Piggies auf. Ob aus Versehen oder Absicht bleibt offen. Statt an Sharon Tate geraten sie an Cliff und seinen Pitbull, der mit der Bande Schlitten fährt. Rick erledigt den Rest mit dem Flammenwerfer. Dieses Finale ist ein für Tarantino typisches Massaker – eine Anhäufung von Brutalitäten, was vor allem das jüngere Publikum mit johlendem Applaus quittiert. Unterm Strich gibt es hier Licht und Schatten.
 
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8martin (20.08.2019 12:40) Bewertung
Wenn Loser zu Siegertypen werden
Quentin Tarantino hat ein ironisches Gesellschaftsbild der Schickimicki Welt in Hollywood gemacht und kleidete es wohl bewusst in die Form eines Märchens (siehe Titel), in dessen Mittelpunkt Rick Dalton! (Leonardo Di Caprio) und Cliff (Brad Pitt) stehen. Beide machen einen herausragend überzeugenden Job.
Szenen aus gerade gedrehten Filmen wechseln mit Ausschnitten aus dem Privatleben der Stars. Rick vertritt die Schauspielkollegen und ist auf dem absteigenden Ast. Er bringt mit seinem Auftritt in einem Western sogar echte Emotionen ins Spiel. Sein Kumpel Cliff ist als Stuntman und Faktotum von Rick eher von der Hau-Drauf-Fraktion. Tarantino benutzt sowohl Dialogwitz (‘Das kann dauern… bis der Papst evangelisch wird‘) als auch Situationskomik, wenn Cliff (Brad Pitt) z.B. die junge, frühreife Anhalterin Pussycat (Margaret Qualley) mitnimmt, die ihm anbietet im Auto einen zu blasen oder wenn Rick die Margeritas direkt aus dem Mixer säuft.
Lange Zeit hat Cliff ein verschmitztes, jungenhaftes Grinsen im Gesicht, das wohl Tarantinos Einstellung zum Film wiederspiegeln könnte. Und er hat sich damit im Milieu nicht nur Freunde gemacht. Manche Stars gibt er sogar der Lächerlichkeit preis, wie z.B. Bruce Lee (Mike Moh) mit seinen Quiek Lauten vor einem Angriff oder Sharon Tate (Margot Robbie), die in ihrer ganzen unbedarften Selbstverliebtheit nur in Filme geht, in denen sie selber mitgespielt hat. Gelungene Szenen wechseln sich mit misslungenen ab. Bevor alles auf den Gipfel des Films zusteuert. Man kennt alle Beteiligten, die Manson Bande bricht zum Killen der Piggies auf. Ob aus Versehen oder Absicht bleibt offen. Statt an Sharon Tate geraten sie an Cliff und seinen Pitbull, der mit der Bande Schlitten fährt. Rick erledigt den Rest mit dem Flammenwerfer. Dieses Finale ist ein für Tarantino typisches Massaker – eine Anhäufung von Brutalitäten, was vor allem das jüngere Publikum mit johlendem Applaus quittiert. Unterm Strich gibt es hier Licht und Schatten.
 
 

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