Die Reise eines Vaters durch die Sucht seines Sohnes
Exklusiv für Uncut vom Toronto Film Festival “Beautiful Boy” basiert auf der Autobiografie von David Sheff, erzählt dabei aber nicht nur seine Geschichte, sondern auch die seines drogenabhängigen Sohnes. Steve Carell und Timothée Chalamet spielen in Felix Van Groeningen Drama Vater und Sohn. Während der Sohn mit seiner Drogensucht kämpft, kämpft der Vater um seinen Sohn.
Man merkt dem von Amazon produzierten Drama an, dass es ein sehr ehrgeiziges Projekt ist. Jedoch galt der Ehrgeiz nicht dem Bestreben, einen guten Film zu machen, sondern in der Award Season möglichst viele Nominierungen abzustauben. Sowohl Steve Carell als auch Timothée Chalamet sind in Topform und geben zwei sehr starke Performances ab. Letzterer hat es auch tatsächlich geschafft, ein Jahr nach „Call me by your name“ wieder für einen Golden Globe nominiert zu werden.
Doch die Performances der beiden sind auch schon alles an dem Film, was für ein kurzes High sorgt. Das Drama konzentriert sich wie der Titel schon verrät zu sehr auf den beautiful boy, in der Annahme, dass mehr Drama auszuschöpfen ist, wenn der Protagonist ein so schöner Junge wie Timothée Chalamet ist, der einen so großartigen Vater wie Steve Carell hat. Obwohl der Film auf wahren Begebenheiten basiert, fühlt er sich mehr wie ein zu hochpoliertes Abbild wahrer Begebenheiten an. Anstatt das Problem in all seiner Hässlichkeit zu zeigen, wird uns in zwei sehr langen Stunden eine perfekte amerikanische Familie gezeigt, die von einer Drogensucht überschattet wird.
„Beautiful Boy“ ist ein melodramatischer Versuch, uns mit der traurigen Geschichte eines hübschen, drogenabhängigen Jungen und seines liebevollen Vaters zu Tränen zu rühren. Wirklich punkten kann er jedoch nur mit seinen zwei Hauptdarstellern.
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