BuyBust

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Forumseintrag zu „BuyBust“ von chrosTV

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chrosTV (29.09.2018 23:02) Bewertung
„The Raid“ auf LSD
Exklusiv für Uncut vom Slash Filmfestival
Jedes Jahr bleibt es bis zur letzten Minute ein gut behütetes Geheimnis, welches denn sicherlich wieder blutreiches Mahl das Slash-Festival einen als Surprise Movie auftischen wird. Und auch in diesem Jahr war die Überraschung im Gesicht der Zuschauer deutlich sichtbar, denn bestimmt niemand erwartete sich, dass sich der Surprise Movie als der philippinische Actionthriller „BuyBust“ von Regisseur Erik Matti entpuppen würde.

Der Film konzentriert sich auf die Polizistin Nina Manigan (Anne Curtis), die soeben einer Sondereinheit beigetreten ist, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, dem philippinischen Drogenkrieg Einhalt zu gebieten. Ihr neues Team soll bei einem Einsatz in einem Slum Manilas den berüchtigten Drogenboss Biggie Chen (Arjo Artayde) überführen. Die geplante Aktion geht jedoch gehörig nach hinten los und ihre Truppe sieht sich im hochgefährlichen Milieu des Slums gefangen. Der einzige Ausweg: Sich den Weg durchkämpfen - ohne Rücksicht auf unvermeidbare Todesopfer.

Der Plot von Mattis neuen Film ähnelt dem bereits zum modernen Asia-Klassiker erhobenen indonesischen Action-Kracher „The Raid“ von Gareth Evans, der sich um eine Spezialeinheit, die sich in ein gefährliches Drogen-Hochhaus infiltriert, drehte. Ähnlich wie bei Evans' meisterhaften Kampffilm lässt auch Matti den eigentlichen Plot nur zum Beiwerk verkommen, um die Intensität der Action-Sequenzen in den Vordergrund zu rücken. Das Gesamtergebnis reicht zwar nicht ganz an das Niveau des (vermutlichen) Vorbilds heran, bietet aber dennoch einige eindrucksvoll gemachte Sequenzen. Die Kämpfe sind hier sogar noch ein klein wenig stilisierter als in „The Raid“ und wurden in elektrifzierend schönem Neonlicht getränkt. Der daraus resultierende Farbrausch kreiert so in den fesselndsten Momenten einen fast schon Trip-haften Sog. Auch die Choreographien beeindrucken besonders im Mittelteil mit einer beachtlichen Stringenz und harmonieren zumeist auch mit dem flotten Schnitt des Films. Leider verfallen die Kampfsequenzen im letzten Drittel immer wieder bereits zuvor gesehener Muster, was dem finalen Blutrausch mit der Zeit dann doch etwas repetitive Last auferlegt und dem Film ein wenig seiner zuvor aufgebauten Energie entzieht.

Es sei aber auf jeden Fall an dieser Stelle noch eine atemberaubende Plansequenz im letzten Drittel des Films hervorzuheben, die binnen Sekunden mehrere Kämpfe innerhalb eines Gebäudes durchstreift und dabei eine bemerkenswerte Kohäsion an den Tag legt.

Fazit: Erik Mattis Action-Thriller beeindruckt mit einigen fantastischen Action-Setpieces, die durch ihre Repetition jedoch im Finale Leerlauf entstehen lassen und in ein unübersichtliches Gemetzel kulminieren. Eine etwas getrimmte Laufzeit hätte dem Film definitiv gut getan; sehenswert ist er aber alleinig durch die Energie seiner eindrucksvollsten Kampfsequenzen allemal.
 
 

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