Tito and the Birds

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Forumseintrag zu „Tito and the Birds“ von chrosTV

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chrosTV (18.10.2018 07:26) Bewertung
Power to the children!
Exklusiv für Uncut vom Slash Filmfestival
Erstmals gab es in diesem Jahr beim /slash Filmfestival eine eigene Programmsparte für animierte Filme. Im Rahmen dieser wurde unter anderem auch das brasilianische Animationsabenteuer „Tito and the Birds“ von den beiden Filmemachern Gustavo Steignberg und Gabriel Bitar in Österreich uraufgeführt. Dieses erzählt vom 10-jährigen Jungen Tito, der alleine mit seiner Mutter zusammenlebt und seinen Vater bereits seit langer Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Der Vater arbeitete einst nämlich an einer Maschine, die es den Menschlichen ermöglichen sollte, mit Vögeln zu kommunizieren. Als die Maschine dann jedoch in Folge eines technischen Fehlers explodierte, trennte sich Titos Mutter von ihm und warf ihn aus dem Haus. Mittlerweile versucht Tito selbst die Maschine seines Vaters nachzubauen. Als im Land plötzlich eine obskure Angst-Epidemie ausbricht, die Menschen in kleine Steinklumpen verwandeln lässt, versucht Tito gemeinsam mit seiner Freundin Sarah die Maschine zum Funktionieren zu bringen. Er ist sich nämlich genau wie sein Vater sicher, dass die Vögel dem Menschen bei der Lösung des Problems helfen können.

Herausgekommen ist dabei ein schöner Animationsfilm für alle Altersklassen, der besonders mit liebevoll gezeichneten Figuren und einem einzigartigen 2D-Zeichenstil punktet. Die Animationen des Films beweisen, dass oft genau aus dem Minimalismus heraus die eindrucksvollsten Bilder entstehen. Während das Design der Charaktere sehr simpel und krakelhaft gehalten wurde, beeindrucken die Hintergründe mit einer fast schon Gemälde-haften Detailverliebtheit.

Auch die Charakterisierung der Figuren darf an dieser Stelle als sehr gelungen bezeichnet werden und besticht mit einer großen Portion Charme und Humor. Besonders lobenswert ist es wie der Film keine abgenutzten Gut-Böse-Dynamiken präsentiert, sondern liebevoll zeigt wie Menschen sich zum Besseren entwickeln können. Hinzu kommt noch eine überraschend sozialkritische Note, in der die Angstmaschinerie der Medien überspitzt dargestellt und stark hinterfragt wird.

Man kann dem Film durchaus vorwerfen, dass er sich im letzten Drittel etwas zu sehr in seiner eigenen Kreativität verliert und dabei leicht den roten Faden verliert. Trotz dieser minimalen narrativen Mängel kann man schlussendlich dennoch sagen, dass Gustavo Steignberg und Gabriel Bitar mit „Tito & the Birds“ ein Animationsfilm gelungen ist, der durch liebevoll gestaltete Figuren, einem beeindruckenden Art-Style und einer großen Menge Herz auf jeden Fall einen Blick wert ist!

Habt keine Angst, denn bei diesem Film wird euch das Herz aufgehen!
 
 

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