The Ballad of Buster Scruggs

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Forumseintrag zu „The Ballad of Buster Scruggs“ von r2pi

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r2pi (02.02.2019 22:02) Bewertung
tales of the american frontier
"the ballad of buster scruggs", "near algodones", "meal ticket", "all gold canyon" (nach jack london), "the gal who got rattled" (inspiriert von stewart edward white) und "the mortal remains":

sechs einzelne, in sich abgeschlossene episoden der cohen-brüder über den wilden westen, wie er im buche steht, aufgepeppt durch etliche A-list-schauspieler und beeindruckende panoramabilder arizonas und new-mexikos. dazu noch ein paar schöne kostüme und authentisch-knorrige typen mit rauschebart, ein arm- und beinloser künstler, der mit seinen deklamationen von shakespeare-sonetten, ozymandias und lincolns gettysburg address doch nicht gegen ein mathematisch begabtes huhn ankommt, ein mädel, das allzu schnell das handtuch wirft – "wie soll mr. arthur das jetzt billy knapp beibringen...?" ein singender revolverheld, verhinderte bankräuber, goldgräber, ein bunt zusammengewürfeltes reisegrüppchen in einer kutsche - "try to make sense of it", versuch dir einen reim drauf zu machen...

diese geschichten vom leben und sterben im wilden westen sind neben roma der zweite netflix-film, der 2019 für einige oscars nominiert wurde – überraschend viele: bestes adaptiertes drehbuch, beste kostüme, bester song ("when a cowboy trades his spurs for wings"). gewollt cool und schräg, selbstreferenziell und gespickt mit inside-jokes, die am werten publikum allerdings größtenteils vorbeiziehen dürften, ohne überhaupt bemerkt zu werden; dazu müsste man schon die trivia-seite bei imdb.com nachlesen. doch wer tut das schon – und vor allem: was bringt's? dem film? dem publikum? trotz aller coolness, trotz des cohen-typischen schwarzen humors und trotz der guten darstellerleistungen fehlt vor allem eine gute storyline – und das emotionale engagement des zuschauers.

fazit: ziemlich einzigartig in der machart im heurigen oscar-aufgebot. doch das attribut "cohen-film" wird the ballad of buster scruggs auch nicht besser verkaufen können – zu seicht und unausgegoren für einen drehbuch-oscar, zu wenig eingängig der song, und auch die kostüme sind für einen oscar-gewinn doch zu wenig flashig. so wird es wohl bei den nominierungen bleiben...

→ zu sehen derzeit auf netflix.
 
 

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