Dogman

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Forumseintrag zu „Dogman“ von 8martin

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8martin (27.10.2021 19:45) Bewertung

Der Film von Matteo Garrone (Gomorra) beginnt wie ein familientauglicher Abenteuerfilm mit dem Hundefrisör Marcello (Fonte) im Mittelpunkt. Er ist ein schmächtiger, liebenswerter Alleinerziehender, der seine Tochter Alida (Calabria) abgöttisch liebt. Nebenbei dealt er kleine Mengen Koks. Damit betritt er die Treppe nach unten. Simoncino (Edoardo Pesce) einer seiner Kunden, der das ganze Dörfchen terrorisiert, zwingt ihn bei einem Bruch mitzumachen. Es wird ein Thriller. Danach denkt der Kraftprotz nicht daran Marcello seinen Anteil zu geben. Alles spricht gegen ihn und weil Marcello schweigt, geht er ins Gefängnis.
Nach einem Jahr wird er entlassen und schlägt Simoncino einen Plan vor, wie die beiden seine frei erfundenen Lieferanten ausknocken könnten. Es folgt ein Kampf auf Leben und Tod. Simoncino befreit sich kurzfristig aus einem Käfig, in den ihn Marcello versteckt hatte. Doch am Ende gewinnt der Kleine. Er versucht Simoncinos Leiche am Strand zu verbrennen, muss aber erkennen, dass niemand seine Heldentat mitbekommen hat. Niemand wird es ihm danken. Das Dorf ist wie ausgestorben. Ein offenes Ende. Stille, Einsamkeit, der Sieger ist gefangen in einem Nichts.
Der Zuschauer kann rätseln, ob es unter Gangstern keine Loyalität gibt oder Marcello nur der übertölpelte Tölpel ist. Realisten fragen sich, wo das ganze Dorf denn hin ist? Haben ihn alle, die er beschützen wollte im Stich gelassen? Eine Ballade von zwei Losern oder nur eine Parabel Muskelkraft gegen Köpfchen? Egal, gute Unterhaltung mit einem Schuss Spannung ist es allemal.
 
 

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