Forumseintrag zu „Bohemian Rhapsody“ von r2pi

von den anfängen freddie mercurys bei queen bis zur diagnose "AIDS" und dem erhebenden, abschließenden auftritt bei der band-aid für bob geldofs afrika-hungerhilfe: nach mehreren unglücklichen anläufen ist doch noch ein filmchen zustande gekommen, propagandistisch korrekt und leidlich unterhaltsam mit leicht melancholischem unterton. als krise und katharsis müssen der abfall von der queen-familie und die anschließende wiedervereinigung herhalten – die ecken und kanten der musikerpersönlichkeit werden massentauglich und familienfreundlich ausgespart. was an diesem menschen so ungewöhnlich, unkonventionell oder revolutionär gewesen sein mag – DAS kann (will?) der film nicht vermitteln.

irritierend für mich ist selbst die besetzung durch rami malek: trotz aller fleißaufgaben wie akribischem studium von mimik und gestik, trotz der vielen klavierstunden (noch vor dem rollen-engagement) – er ist es einfach nicht. er ist nicht freddie mercury, trotz (oder gerade wegen) des angestrengten schauspiels kann er keine einzige sekunde die verkleidung vergessen lassen. einzig die letzten szenen des band-aid-auftritts können davon etwas ablenken – nicht zuletzt durch den flotten schnitt, der die performance in optimal gelungene kürzest-einstellungen zerschnipselt.

fazit: das ergebnis ist ein kinofilm mit TV-feeling, in dem die bekanntesten stationen in der offiziellen künstler-biografie konventionell abgehandelt werden, glatt gebürstet und auf hochglanz gestriegelt, ein film von fans, mit fans und für fans – zumindest für die käufer der best-of-kompilationen im günstigen supermarkt-doppel-CD-pack. echte fans und musikliebhaber werden wahrscheinlich rotieren. die anfängliche frage "wer ist der paki?" bleibt jedenfalls unbeantwortet.