Tot oder Torte

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Forumseintrag zu „Tot oder Torte“ von 8martin

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8martin (14.11.2017 10:27) Bewertung
Mit Nachschlag
Milo, ein Profikiller, der versagt hat, taucht in einem kleinen walisischen Dorf unter, wo er allerdings irrtümlich offiziell für den neuen Bäcker gehalten wird. Gerüchte werden hinter vorgehaltener Hand weitergereicht. "Soll wohl doch ein Killer sein." Fast jeder hat im Dorf einen unliebsamen Nachbarn, den er gern loswerden möchte. Aufträge für Milo also? Seltsame Dinge geschehen: Schafe explodieren, ein Krieg unter Kleingärtnern bricht aus und vieles mehr. Auch eine leckere Lovestory gibt es. Viele schrille Dorftypen bringen durch Situationskomik viel Humor ein, der bisweilen schwarz sein kann und bis an die ästhetische Schmerzgrenze geht. Wenn es am Ende zum ultimativen Showdown kommt, ist das ganze Dorf beteiligt, denn es geht nicht um irgendeinen sondern es geht um ‘ihren Bäcker‘.
Bereits der Einstieg in die Handlung ist beeindruckend: Auftragskiller Milo (Damian Lewis der Bruder des Regisseurs) erschießt sein Opfer, das auf dem Klo sitzt, nicht, sondern sein Konkurrent Bjorn (Nikolaj Coster-Waldau). Erst viel später begreift man den Zusammenhang zur Haupthandlung.
Die durchgängig makabre Komik erinnert an die Montys inklusive der unvorhersehbaren Gesangseinlagen. Die Gags reichen vom flotten Slapstick (Tod im Vorgarten) bis zur Ekel-Komik (Annette Badland Fußnägel kauend auf der Couch beim Abendbrot). Die Ansammlung von schrägen Typen ist einmalig. Die eingebettete Love Story zwischen Milo und Rhiannon (Kate Ashfield) gipfelt in einer wilden Sexdemonstration zwischen Teigwaren, Beeren und Schokocreme. Da flutscht es besonders gut bei perfekt passender Musik. Auch der deutsche Titel trifft ins Schwarze. Diese kleine aber großartige schwarze Komödie ist zu Unrecht übersehen worden.
 
 

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