Rob Roy

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Forumseintrag zu „Rob Roy“ von 8martin

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8martin (10.04.2018 12:13) Bewertung
Um die Ehre
Ein spannender und zugleich ergreifender Film von Michael Caton-Jones, der im 18. Jahrhundert in den schottischen Highlands spielt. Vor dieser malerischen Kulisse spielt sich ein Drama um Mord, Lug und Trug, Rache und Vergeltung ab.
Durch die Betonung des innigen Verhältnisses innerhalb der Familie von Robert Roy MacGregor (Liam Neeson) und seiner Frau Mary (Jessica Lange) geht die später ihnen zugefügte Schmach besonders unter die Haut. Wegen eines Darlehens gerät Rob ohne eigenes Verschulden in die Bredouille.
Eine boshaft geldgierige Gang besteht aus dem Marquis von Montrose (John Hurt), dessen unehelichem Sohn und Mörder Archibald (Tim Roth) und dem Verwalter Killearn (Brian Cox). Sie machen Jagd auf die MacGregors und Archie tut ihm dabei das Schlimmste an, was man einem Mann, der um seine Ehre kämpft, antun kann: sein Haus wird in Brand gesetzt, sein Vieh (die wunderschönen Hochlandrinder mit ihrem rotbraunen, zotteligen Fell und den weitausladenden Hörnern) getötet und seine Frau vergewaltigt.
Eine actionreiche Verfolgung des ehrlichen Außenseiters durch den Oberschurken Archibald quer durch die Highlands dreht an der Spannungsschraube bis zum Anschlag. Pointierte Dialoge, die oft eine Szene mit einem Bonmot abschließen erhöhen den Unterhaltungswert.
Und Tim Roth in einer seiner fiesesten Rollen (dafür gab’s Preise und Nominierungen): im Umgang mit seinem Vater, dem Marquis, ist er höfisch galant und servil, sonst menschlich brutal, durch und durch ein Schwein. Das musste Mary leidvoll erfahren.
In dieser schottischen Aristokratie, buhlen die Vertreter des Adels um die Gunst des englischen Königs. So kommt noch der Herzog von Argyll (Andrew Keir) ins Spiel, der sich mit dem Marquis über ein Gottesurteil der beiden Kontrahenten verständigt: Rob Roy gegen Archibald. Für den Adel ist es Unterhaltung, bei der man Wetten abschließt, für die Beteiligten ein Kampf auf Leben und Tod. So unerbittlich die Auseinandersetzung, so süß das Ende, das alle Rachegelüste befriedigt.
 
 

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