Königreich der Himmel

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Forumseintrag zu „Königreich der Himmel“ von auson

auson (07.04.2019 23:29) Bewertung
Held
Ich will mich nicht auch noch wiederholen, aber die Frage stellen, wie denn Helden sein sollen, im Zeitalter der Kreuzzüge und zugleich von heute aus gesehen? Hat da jemand ein besseres Beispiel gegeben, als Orlando Bloom in dieser Rolle?
 
 

auson (25.01.2008 21:56) Bewertung
Königreich
Die Kritiken sind nicht begeisternd - ich meine die zünftigen, nicht die von Max und Liese Müller, denen typisch auch dazu wenig mehr einfällt als sonst - aber was wollen die Leute eigentlich? Ich bin sicher, dass man im Kino auch dazu einen Sack Popcorn fressen und einen Liter Cola saufen kann. Und wenn die Fachleute oder Freaks eine noch tollere Mache als den "Herrn der Ringe" verlangen, werden sie die sicher eines Tages kriegen. Das Metzeln wird tatsächlich immer noch realistischer. Kann Jemand sich im Ernst aufregen über das Gladiatorentheater der blutrünstigen Römer?
Als ich den Film zum erstenmal gesehen hatte, sagte ich, das sei ein ungewöhnlich moralischer Film. Ja, dieser Mann ist nach meinem Geschmack! Orlando Bloom mag nicht der größte lebende Schauspieler sein und sieht bloß aus wie der typische "Junge von Nebenan". Aber das ist es gerade. Dieser Mann war eben nicht in eine der Funktionen hineingewachsen, die überwiegend die Welt schlimmer machten und machen als sie sein müsste - wie Kriegsmann oder Kirchenmann. Sondern in eine, die ganz vordergründig und zweifellos nützlich ist - Schmied. Aber dann wird er hineingezogen. Und als Ritter erkennt er sofort - was Andere zu spät oder nie erkennen - dass nicht gekämpft wird für das, wozu man ohnehin menschlich verpflichtet ist - und als Ritter eben ausdrücklich - sondern für Wohlstand oder Wahnvorstellungen.
 
 
 
auson (25.01.2008 21:57) Bewertung
+
Was sind denn "heilige Stätten"? Selbst wenn an einem Ort Heil geschehen ist - kann dann der Boden, können die Mauern heilig sein? Ist das nicht schlicht ein Missbrauch des Wortes? Ich lasse mich schwerlich vom Gegenteil überzeugen!
Man kann zu dem Film freilich das leidige Problem der Kreuzzüge aufrollen und "historisch" feststellen, die friedliche Koexistenz von Moslems und Christen in Palästina sei bestenfalls eine kurze Phase oder der Traum eines fragwürdigen Königs gewesen. Die "Fundamentalisten" und die "Helden" beiderseits konnten und können das ihrer eigenen Natur gemäß nicht wollen. Und deshalb ist der Held dieses Films Vielen zu blass. Mir nicht!
Es geht mir auch nicht um historische Wahrheit oder Nichtwahrheit des Films - die war ja wohl nicht sein Thema - sondern um die Botschaft. Ich zumindest vernehme eine. Und die ist eindeutig die, dass Frieden notwendiger ist als Krieg, und das Gewissen der bessere Ratgeber als irgendein Meinungsmacher. Manche mögen das farblos nennen. Dafür war Bloom keine schlechte Besetzung. Und von so etwas wie Botschaft ist in den Kritiken ohnehin nicht die Rede.

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