Boris Bukowski - Fritze mit der Spritze

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Forumseintrag zu „Boris Bukowski - Fritze mit der Spritze“ von juliap

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juliap (10.04.2017 23:10) Bewertung
Die Wurzeln des steirischen Austropop
Exklusiv für Uncut von der Diagonale
„Boris Bukowski – Der Fritze mit der Spritze“, der neue Film des Grazer Regisseurs Markus Mörth, der im Rahmen der Diagonale seine Premiere feierte, konzentriert sich ganz auf das Fürstenfelder Rockurgestein Boris Bukowski, und begleitet diesen durch seine wichtigsten Karrieremomente. Die Idee sich eindringlicher mit Bukowski als Musiker zu befassen, bekam Mörth schon 2012, als er die Dokumentation „Austropop made in Styria“ drehte, durch welche er erstmals in Kontakt mit Boris Bukowski trat.

Boris Bukowski, der sich schon in seiner frühen Jugend für Rockmusik begeisterte, begann zunächst Schlagzeug zu spielen, der Besitz von diesem war auch der Grund für sein erstes Bandengagement, er wurde Mitglied von Music Machine. Während seiner Studienzeit spielte er mit Magic 69 bzw. Magic, die mit Mitgliedern wie Günter Timischl und Carl Peyer eine Art Supergroup des steirischen Rocks darstellte und wurde später gar zu deren Leadsinger. Nachdem sich die Band 1982 nach zwei mehr oder weniger erfolgreichen Alben auflöste, strebte der fertig studierte Doktor der Rechtswissenschaften eine Solokarriere an. Mit Liedern wie „Ich bin müde“, „Kokain“ und „Der Fritze mit der Spritze“ wurde Bukowski im ganzen Land bekannt und bleibt, trotz der Tatsache, dass es mittlerweile ruhiger um ihn geworden ist, eine wichtige Größe der steirischen Rockgeschichte. Der mittlerweile 71-Jährige hat auch im Alter nicht an Produktivität und Vitalität verloren, er arbeitet zur Zeit an neuen Songs, bei denen er sich auch an neuen, zeitgemäßeren Rhythmen versucht.

Viele Jahre lang hat Markus Mörth den Musiker begleiten dürfen, zahlreiche Interviews geführt, Berge von Archivmaterial durchforstet. Das zunehmende Vertrauen zwischen den beiden ist deutlich spürbar, Boris‘ Augen leuchten im Zuge seiner nostalgischen Erzählungen förmlich auf. Doch nicht nur die Vergangenheit des Musikers wird beleuchtet, auch sein Umgang mit dem plötzlich schwindenden Erfolg Mitte der Neunziger wird angesprochen.

Die Dokumentation zeigt nicht nur die Geschichte eines ganz besonderen Musikers, sondern auch einen einzigartigen Ausschnitt der österreichischen Musikgeschichte.
 
 

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