Shine - Der Weg ans Licht

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Forumseintrag zu „Shine - Der Weg ans Licht“ von 8martin

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8martin (02.08.2016 13:04) Bewertung
Spätes Leuchten
Es ist einer der besten Filme von Scott Hicks (und diesem hier folgten ja noch der ‘Schnee auf den Zedern‘ und die ‘Herzen von Atlantis‘). Hier kann er gleich mehrfach punkten:
• Es ist ein Dokumentarfilm über einen der größten Pianisten unserer Zeit: David Helfgott (und der geht immer noch auf Tournee). (2017).
• Es gibt was ‘auf die Ohren‘: eine große Auswahl klassischer Musik – nicht nur Rachmaninow –
• Ein Darsteller-Ensemble, das sich sehen lassen kann. Geoffrey Rush in der Titelrolle holt als Newcomer gleich einen Oscar. Wohlverdient! Nicht nur wegen des sich überschlagenden Wortschwalls mit ständigen Wiederholungen.
Neben ihm Armin Müller-Stahl als Davids Vater, der hier sein ganzes Charisma als gestrenger Vater mit einbringt - (Oscar) – und den Sohn buchstäblich erdrückt.
Der kurze Auftritt von Sir John Gielgud als Klavierlehrer verleiht dem Film das längst fällige Adelsprädikat.
• Und der ganz große Pluspunkt das äußerst subtil gestaltete Vater- Sohn Drama, das seines Gleichen sucht. Vaters Gemütsskala reicht von unerbittlichem Ehrgeiz bis zu furchteinflößender Strenge. Er verprügelt und vergießt auch Tränen. Der 2. Sieger ist bereits ein Loser. Obwohl er Jude ist, hält der Faschist Religion für ‘Unfug‘. Der Übervater macht den hoch sensiblen Sohn kaputt. Dessen Zusammenbruch ist ähnlich überzeugend wie seine Aufrichtung – nicht Heilung – durch die Liebe im Alter zur Astrologin Gillian (Lynn Redgrave).
Ein ergreifendes Psychodrama Vater - Sohn mit hochwertiger musikalischer Untermalung und exzellenten Darstellern in unaufdringlichen Retros erzählt. Das bringt die Emotionen förmlich zum Klingen.
 
 

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