Baby Driver

Bewertung durch nagiko  40% 
Durchschnittliche Bewertung 69%
Anzahl der Bewertungen 27

Forumseintrag zu „Baby Driver“ von nagiko


h.hierzmann (11.07.2017 20:18)
Das Smallville unter den Fluchtfahrerfilmen
Das Klischee des Fluchtfahrers derart auszulutschen und mit "Gewalt" auf "Jung" zu trimmen hat mit Ryan Gosling schon nicht sooo gut funktioniert.
Etwas Eigenständiges hab ich mir erwartet. War jedoch weit gefehlt.
Sowohl Handlungsstränge als auch die Charakterentwicklung waren absehbar.
Gemessen an den Kultfilm "Driver" aus den 70ern von Walter Hill, stinkt "BabyDriver" vollkommen ab, trotz rasanten und hervorragend inszenierten Verfolgungsjagden die Zeitgemäß gefilmt wurden und so einen direkten Vergleich mit einem Film aus den 70ern in diesem Aspekt weit überegen ist.
Vielleicht sollte ich auch keinen Vergleich dahingehend ziehen, der möglicherweise nur auf der Vorkenntnis jenes 70er Jahre Filmes beruht und dieser für das Actiongenre und Verfolgungsjaden prägenden Charakter hatte und somit BabyDriver jeglich Chance nimmt.
Die Musik war positiv. Auch das Stilmittel der Geräusch-Soundtrack-Musik Darstellung in einigen Sequenzen.
Fazit: Selbst die hervorragende Musik und die bestens inszenierten Verfolgungsjagden retten diesen Film nicht. Auch nicht Kevin Spacey oder John Hamm oder Jamie Foxx konnten dem Film nicht den Charme verleihen den dieser bitter nötigst hätte.
 
 
nagiko (11.07.2017 21:56) Bewertung
nachtrag
Danke für den Hinweis auf den Film von Walter Hill! Jetzt verstehe ich, warum Wrights Version so chaotisch ist, weil er einfach zu viele alte und neue Ideen und Genres unterbringen wollte. Muss meine Bewertung ändern.

nagiko (11.07.2017 14:39) Bewertung
Kein neuer Fan von Wright
Zuerst nochmals alles Gute zum Geburtstag an Uncut und Danke für die Einladung zu dem Event!
Ein Preview ist halt so eine Sache... die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas zu sehen kriegt, das einem gefällt, ist stark von der Erwartungshaltung abhängig. Mein Wunschfilm wäre "The Party" gewesen, aber ein Preview davon zugegebenermaßen recht unwahrscheinlich. Sogesehen war meine Erwartungshaltung relativ niedrig und jeder Film hätte demzufolge eigentlich nur positiv abschneiden können. Ja, hätte... aber hat nicht.
Ich kannte Edgar Wright bis jetzt nicht und nach dem Film verstehe ich auch, warum er mir entgangen ist. Zugegeben, technisch scheint er einiges drauf zu haben, und die Grundzüge der Erzählung waren vielversprechend. Zu blöd, dass ich mit exzessiv choreographierten Autofahrten nichts anfangen kann, und daraus bestand ja dann doch eine große Portion des Filmes. Die Verbindung Rhythmik/Beats der Musik und der jeweiligen Handungssequenz bot einige spannende Szenen. Am stärksten in Erinnerung blieb mir die "Take five" Szene, aber vor allem, weil man hier wie einen Faustschlag serviert bekommt, dass eigentlich die Musik die Hauptrolle spielt. Alle anderen Darsteller haben ihre Liebe Mühe, mit ihr zu konkurrieren. Nur "DJ" Baby (Elgort) wirkt stimmig mit der Musik, da es ja ein Regulativ seiner inneren Unruhe und damit seines seelischen Zustandes ist. Zumindest auf dieser Ebene passt die Detailverliebtheit des Regisseurs zur Geschichte. Emotional konnte mich Elgort aber nur in den Szenen mit seinem Ziehvater und in den beiden Traumsequenzen mit "Debora vor dem Auto" einigermaßen ansprechen.
Alle anderen Darsteller lieferten eine gute Leistung unter den schwierigen Umständen einer choatischen unausgegorenen Erzählweise.
Ich bin immer leicht genervt, wenn viele potentielle Entwicklungsmöglichkeiten angedeutet, und keine davon in der Geschichte weiterverarbeitet werden. In meinem Kopfkino entstanden so viele parallele Welten, die mich mehr gefesselt haben, als die auf der Leinwand gezeigte.
Im Gesamten würde ich den Film an alle Action-, Auto- und Musikfans weiterempfehlen.
 
 

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