Die Tiefseetaucher

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Forumseintrag zu „Die Tiefseetaucher“ von 8martin

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8martin (22.01.2021 08:05) Bewertung
Der Jaguar Hai ?
Um die Filme von Wes Anderson zu mögen, muss man sich auf seinen sonderbaren Humor einlassen. Da fliegen surreale Dialoge durchs Bild, bei denen es nicht leicht fällt sie lustig zu finden, geschweige denn sie gedanklich in die Szene einzubauen. Meistens liegt das daran, dass sie platt sind wie eine Flunder oder sie passen zum zuvor Gesagten wie ein Kaktus zum Kalauer. Manche loben das Absurde Theater. Die ungeheure Personalfülle erschwert das Verständnis. Hilfreich sind Deko, wie die roten Wollmützen, die eine Hommage an Cousteau sein sollen und die wechselnden Spielstätten verhindern die Spannung (U-Boot, Ballonfahrt). Die animierten Viecherl unter Wasser sollen wohl den Kult bewirken. Dabei hat Anderson eine Promi Riege mit an Bord geholt, die den Kenner mit der Zunge schnalzen lassen kann. Leider verpuffen viele provokante Sätze im sinnfreien Gesprächsraum. Da springt nichts über, obwohl es im Bett und davor zu Meuterei und Ballereien kommt. Die Darsteller agieren im bodenlosen Raum und verblüffen einander mit unpassenden Aussagen: z.B. - ‘Wollen sie mit mir schlafen?‘ – ‘Das geht sie überhaupt nichts an.‘ Da fragt man sich: soll man weinen oder lachen?‘ oder hat Marcel Reich-Ranicki Recht, wenn er sagt: ‘Wir sehn betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen?‘
Anderson hat weder die Qualität der Marx Brothers, noch die der Montys, weder Becket noch Genet. Es bleibt vieles auf der Strecke neben weinigen netten Einfällen.
Verstand aufs Regal, Emotionen auf Urlaub, und die Action zu durchsichtig. Was bleibt da noch? Der Jaguar Hai? Und den gibt’s nicht.
 
 
8martin (22.01.2021 08:05)
Der Jaguar Hai ?
Um die Filme von Wes Anderson zu mögen, muss man sich auf seinen sonderbaren Humor einlassen. Da fliegen surreale Dialoge durchs Bild, bei denen es nicht leicht fällt sie lustig zu finden, geschweige denn sie gedanklich in die Szene einzubauen. Meistens liegt das daran, dass sie platt sind wie eine Flunder oder sie passen zum zuvor Gesagten wie ein Kaktus zum Kalauer. Manche loben das Absurde Theater. Die ungeheure Personalfülle erschwert das Verständnis. Hilfreich sind Deko, wie die roten Wollmützen, die eine Hommage an Cousteau sein sollen und die wechselnden Spielstätten verhindern die Spannung (U-Boot, Ballonfahrt). Die animierten Viecherl unter Wasser sollen wohl den Kult bewirken. Dabei hat Anderson eine Promi Riege mit an Bord geholt, die den Kenner mit der Zunge schnalzen lassen kann. Leider verpuffen viele provokante Sätze im sinnfreien Gesprächsraum. Da springt nichts über, obwohl es im Bett und davor zu Meuterei und Ballereien kommt. Die Darsteller agieren im bodenlosen Raum und verblüffen einander mit unpassenden Aussagen: z.B. - ‘Wollen sie mit mir schlafen?‘ – ‘Das geht sie überhaupt nichts an.‘ Da fragt man sich: soll man weinen oder lachen?‘ oder hat Marcel Reich-Ranicki Recht, wenn er sagt: ‘Wir sehn betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen?‘
Anderson hat weder die Qualität der Marx Brothers, noch die der Montys, weder Becket noch Genet. Es bleibt vieles auf der Strecke neben weinigen netten Einfällen.
Verstand aufs Regal, Emotionen auf Urlaub, und die Action zu durchsichtig. Was bleibt da noch? Der Jaguar Hai? Und den gibt’s nicht.
 
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8martin (30.06.2011 12:23) Bewertung
Die Rotmützen
Man muss auf den cool-schnodderigen Sprüchen von Bill Murray stehen, um diese weitgehend sinnfreie Groteske zu mögen. Seine deutsche Synchronstimme passt hervorragend zu seinem reglosen Gesichtsausdruck. Er tobt fast nie, Emotionen sind nicht sein Ding. Regisseur Wes Anderson hat eine ansehnliche Anzahl von Promis um ihn herum versammelt (Dafoe, Blanchett, Wilson, Huston, Goldblum u.a.) und auch an der musikalischen Begleitung nicht gegeizt. Das hat dem Ruhm der Weltstars keinen Abbruch getan. Sie konnten sich hier halt mal völlig unangestrengt vor der Kamera bewegen, nur so zum Spaß. Und auch einige wenige ganz nette Einfälle gibt es - wenn man mal vom nicht stattfindenden Tiefseetauchen oder dem Jaguarhai einmal absieht. Der Hafen, wo sich die Rotmützen Geld besorgen wollen, heißt bezeichnenderweise ’Port-au-Monnaie’ und Willem Dafoe schwäbischer Dialekt ist zum Schmunzeln.
Die Filme von Wes Anderson passen so gar nicht in irgendeine Schublade, auch wenn auf dem Label ’Skurril’, ’Durchgeknallt’ oder ’Comedy’ steht. Es könnte ebenso auch ’Funny Phantasy’ draufstehen oder ’Science Fiction Abenteuer’. Was auch immer. Entweder man mag diese tenenbaum-mäßigen-Filme oder nicht. Ich bekomme davon immer ein flaues Gefühl im Magen. Vielleicht übersäuert der bei dem Humor.
 
 

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