Parasyte

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Forumseintrag zu „Parasyte“ von Josko

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Josko (31.10.2015 04:26) Bewertung
Angriff der Parasiten - Teil 1
Exklusiv für Uncut von der ViENNALE
Wurmähnlich Aliens übernehmen heimlich die Körper von Menschen, indem sie über die Ohren in die Gehirne eindringen. Auch der 17-jährige Shinichi wurde beinahe Opfer eines solchen Übergriffs, konnte diesen aber gerade noch abwehren. Stattdessen drang ein Parasit namens Migi in seine rechte Hand ein. Als seine Hand tags drauf mit ihm zu sprechen beginnt, wird klar, dass Shinichi fortan mit Migi seinen Körper teilen muss.

Jene von den Parasiten zur Gänze übernommenen Körper brauchen Menschenfleisch, um zu überleben. Wie man es sich von einem japanischen Splatter-Film erwarten kann, werden die Essensbeschaffungen so blutig wie nur möglich, aber auch mit einer gewissen Portion Humor dargestellt. Die digitalen Effekte wirken dabei zuweilen billig, aber nie unpassend.

„Kiseijuu“ kann allerdings nicht nur mit grafischen sondern auch sprachlichen Witz punkten. Vor allem die Dialoge zwischen dem Protagonisten und seiner hyperintelligenten Hand zählen alleine schon durch ihre Absurdität zu den witzigsten Momenten des Filmes – Body-Horror einmal anders!

Während Migi sich anfangs noch zu seinen Artverwandten angezogen fühlt, geht es für ihn und Shinichi schließlich darum, die „kannibalistischen“ Morde an Menschen zu verhindern – also die Parasiten aufzuhalten. Allerdings gibt es auch Parasiten, die versuchen sich in die menschliche Gesellschaft zu integrieren und unerkannt Berufe als Lehrerin, Polizist oder gar Politiker zu übernehmen.

Ein als Biologie-Professorin getarnter Parasit experimentiert damit, sich nicht mehr von Menschenfleisch zu ernähren. Obwohl sie damit schon seit geraumer Zeit überlebt, wird ihre Ernährungsweise von einem Artgenossen damit quittiert, dass dies nicht gesund sein kann. Das ist einer von einigen Momenten, indem der Film Gesellschaftskritik verpackt in dem Universum seiner Erzählung äußert. In diesem Beispiel wird eindeutig der Fleischkonsum der Menschheit bzw. das kleingeistige Herabblicken auf Vegetarismus, da dieser angeblich nicht gesund sei, hinterfragt.

„Kiseijuu“ ist der erste von zwei Teilen. Am Ende der Laufzeit werden viele neue Geschichten aufgemacht und nur wenige fertigerzählt. So bleibt ein bitterer Beigeschmack, da dieser grundsätzlich gelungene Film, zu uneigenständig wirkt.
 
 

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