Forumseintrag zu „Wonder Woman“ von Harry.Potter

Lange hatte es gedauert, bis das Genre des Sandalenfilmes, in dem sich die Größen der Filmgeschichte wie Juda Ben Hur, Spartakus oder Paris im Kampf um Troja allein auf weiter Flur wiederfanden und ungestört Filmgeschichte schreiben konnten, auch von Frauen erobert wird. Dieser Zustand herrschte bislang auch im DC Universum vor, dessen Superhelden allesamt männlich waren. Nun räumt endlich die Amazone Diana (überraschend überzeugend dargestellt von Gal Gadot) mit diesem Männermonopol auf und schlüpft in die Sandalen und den Kampfanzug. Warum sollte nur Captain America von den (Marvel-)Avengers ein Schild halten und Gewehrkugeln abhalten können? Stilsicher und logisch konsequent hat man auch gleich hinter die Kamera auf den Regiesessel mit Pattie Jenkins eine Frau gesetzt - ein Comic-Sandalenfilm von Frauen für Frauen also. Das Bemerkenswerte an dem Resultat waren für mich weniger die Elegance, die von den Filmfiguren ausgeht oder die zeitgemäß und cool in Szene gesetzten Kampfszenen, sondern vielmehr die Spannung und Kurzweil, die der Film trotz seiner inzwischen typisch gewordenen Länge von 140 Minuten weitestgehend aufrecht erhält. Da stört es auch nicht, dass schon wieder die bösen Deutschen von den Comic-Helden vermöbelt werden und dass Robin Wright mit einem seltsamen Osteuropa-Akzent sprechen muss - obwohl das ganz und gar nicht ihr Idiom ist. Fazit: nicht nur für Frauen absolut sehenswert.