Ich und Kaminski

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Forumseintrag zu „Ich und Kaminski“ von Lex217

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Lex217 (26.09.2015 13:03) Bewertung
Der Maler und sein Schüler...äh, Biograph.
Romanverfilmung nach Daniel Kehlmann.

Sebastian Zöllner (Daniel Brühl mit langen Haaren und Bart) ist Journalist und arbeitet an einer Biographie über Manuel Kaminski (Jesper Christiansen), einen Maler, der im fiktiven Kosmos vor etwa vierzig Jahren berühmt wurde, als der "blinde Maler" und nunmehr als alter Mann zurückgezogen in der Schweiz lebt. Zöllner, der an einer gewissen Selbstüberschätzung leidet, reist zu ihm, um sein Buch zu vervollständigen. Während die Tochter des Malers wenig angetan ist von dem frechen Zöllner, entwickelt sich auf einem überraschenden Road Trip eine zarte Bindung zwischen Kaminski und seinem Biografen...

Der Film punktet mit Witz (ich hab mehrmals wirklich gelacht und sehr viel gegrinst), guten Dialogen und guten Schauspielern sowie einigen kreativen Elementen. Die Erzählchronologie wird gelegentlich unterbrochen, wenn wir mit Zöllner in seine Notizen abtauchen. Das Publikum bekommt seine Gedanken zu hören und zu sehen und obgleich die Figur so einige unsympathische Züge hat, bleibt sie Dank Brühl und der Komik sympathisch genug um bei der Stange zu halten.

Es geht um Kunst, Kulturbetrieb, das Alter und den Sinn des Lebens. Die beeindruckende Two Man Show wird durch ein feines Ensemble ergänzt (u.a. Stefan Kurt auf Französisch, Karl Markovic doppelt, Josef Hader genial wie immer), mit sehr schöner Musik untermalt und mit netten Effekten bei den Kapitelwechseln vervollständigt.

"Ich und Kaminski" ist eine Komödie, aber mit Substanz, ein bisschen Satire und ist für jeden etwas, der kluge Dialogfilme mag. Bisschen schräg geht es auch zu, wie man's haben will
 
 

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