Der Plakateur
Der Plakateur: Bond und die Butt Pose

Der Plakateur: Bond und die Butt Pose

Das neue Plakat des Bond-Streifens „Spectre“ verwendet eine auf Filmplakaten häufig zu sehende Pose.
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von (Plakateur)
Diese Woche wurde ein neues Plakat zum Film „Spectre“ vorgestellt. Wenngleich ich mich auf den neuen Bond-Film sehr freue, finde ich die bisherigen Plakate dazu noch nicht so besonders außergewöhnlich. Léa Seydoux steht auf dem Plakat aber mit dem Rücken zur Kamera, wodurch (rein zufällig) ihre Kehrseite ins Bild gerückt wird. Diese Pose mit dem Blick über die Schulter ist auch als „Butt Pose“ bekannt:



Auch zum Bond-Film „Casino Royale“ gab es zwei Plakate mit dieser Pose. Von Judi Dench gab es übrigens ebenfalls ein Plakat in dieser Serie - sie durfte aber frontal zur Kamera posieren.



Auffällig ist die „Butt Pose“ besonders dann, wenn eine Gruppe von Personen abgebildet ist und nur die Frau ihren Allerwertesten in die Kamera streckt, wie bei „G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra“ und „Watchmen - Die Wächter“:



Teilweise sind die Frauen auch nur seitlich gedreht um einen Blick auf ihre Kurven zu ermöglichen. Hier zum Beispiel bei „Daredevil“ und „Fantastic Four“:



Besonders bei Character-Postern ist die „Butt Pose“ sehr beliebt. Hier die Sondermotive zu „Machete Kills“, „Sucker Punch“ und „Mission: Impossible - Rogue Nation“:



Oder dem bereits erwähnten „Watchmen - Die Wächter“, sowie bei zwei Sujets zu „Tron Legacy“:



Aktuelle Beispiele wären die Poster der Filme „Terminator: Genisys“ und „Ex Machina“:



Besonders seltsam mutet die Pose an, wenn die eigentliche Hauptfigur des Films sich von der Kamera wegdreht, während der Nebendarsteller frontal posiert. So gesehen bei „Die Bestimmung - Divergent“ und „Underworld: Aufstand der Lykaner“:



Auch Scarlett Johansson ist als Black Widow regelmässig in der „Butt Pose“ zu sehen. Etwa bei ihrem Auftritt in „Iron Man 2“ oder später bei „The Avengers“.



Zu den Avengers gab es auch Grafiken, bei der ihre Pose im Vergleich zu den anderen Superhelden besonders auffällt.



Das hat sich auch der Illustrator Kevin Bolk als Vorlage genommen, um aufzuzeigen wie es wäre, wenn man dieses Prinzip mal umdrehen würde und stattdessen die männlichen Darsteller ihren Hintern in die Kamera strecken würden:



Der Vollständigkeit halber muss man natürlich erwähnen, dass manchmal auch Männer in dieser Pose zu sehen sind wie zum Beipspiel in „Der Hobbit - Smaugs Einöde“ oder in „The Return of the First Avenger“. In diesen Fällen wird das aber meist mit einer Waffe in der Hand und in einer eher kämpferisch als aufreizenden Weise umgesetzt.

Der Autor
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Plakateur


Forum

  • Rückwärts

    Ein schöner Rücken kann eben auch entzücken! Diese Serie an Filmplakaten ist für mich ein Zeichen, wie unauffällig ich auf Filmplakate reagiere. Vielleicht wird so unterbewusst an Po-Fetischisten geworben, damit man sich im Film ein paar gewisse Posen erhofft und mit Weiblichkeit nicht gegeizt wird. Product Placement mit Body Parts eben. Die Bond Plakate finde ich leider sehr unspektakulär.
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    12.09.2015, 21:55 Uhr
  • Da werde ich zukünftig ganz genau darauf achten :-)

    Dass es bei den Kehrseiten-Motiven so eine Regelmäßigkeit gibt, hätte ich nicht gedacht. Ist mir bewusst noch nicht wirklich aufgefallen. Allerdings, an das "Avengers"-Plakat konnte ich mich erinnern - unterbewusst ist also doch etwas hängen geblieben. Wenn man diese Plakate in so einer geballten Form hier aufgelistet sieht, sticht einem die Pose dann aber wirklich ins Auge. Ich staune immer wieder, welche Zusammenhänge und Parallelen man aus vielen Tausend Filmplakaten herausarbeiten und in einer so übersichtlichen Form präsentieren kann.
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    12.09.2015, 20:48 Uhr