Caines Corner
Caines Corner: Who still needs unnecessary 3D?

Caines Corner: Who still needs unnecessary 3D?

Leander Caine macht sich Gedanken über die Zwangsbeglückung mit 3D-Filmen.
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von (LeanderCaine)
Ein gutes halbes Jahr ist vorbei und ich ziehe mein erstes 3D-Resumee 2015: Von genau 40 Filmen habe ich 36 in der guten alten Zwei-Dimensionalität im Kino genossen. Trotzdem konnte ich leider an diesen Filmtiteln nicht an 3D vorbeikommen: „Baymax - Riesiges Robowabohu“, „Jupiter Ascending“, „Avengers: Age of Ultron“ und „Mad Max: Fury Road“. Von meinem gesamten Kinokonsum in diesem Halbjahr musste ich 4 Filme oder 10% in der ungeliebten Drei-Dimensionalität begutachten. Diesen Schnitt werde ich versuchen zu halten und nach Möglichkeit zu senken. Meiner Meinung nach benötigte keine dieser genannten Werke eine (weitere) Brille auf der Nase um einen unvergesslichen Effekt zu generieren. Wann wird man verstehen, dass 3D nichts mehr Besonderes ist und der Neuheitswert schon längst verpufft ist? Und ich wiederhole gerne wieder: Es geht mir im wahrsten Sinne des Wortes auf die Nerven! ABBA wusste ein Lied zu singen: „Money, money, money ...!“.

Ich wäre bestimmt schon bei 50 Filmen angekommen, aber ungefähr 10 Filme sind meinem persönlichen 3D-Boykot zum Opfer gefallen. An diesem Bespiel kann man schön nachvollziehen, dass ich konsequent bin und hoffe, dass es auch andere Vertreter meiner Einstellung und der Protestbereitschaft gibt. Sogar Independent-Movies spüren meinen Unmut: Ich hätte mir sehr gerne Wim Wenders „Every Thing Will Be Fine“ im Kino angeschaut. Aber das 3D-Format hielt mich davon ab. Ich glaube schon, dass in einem ruhigen Film der 3D-Effekt seine gewünschte Wirkung vielleicht erreichen kann. Aber es geht um das Prinzip. By the way: Actionfilme in 3D sind so unnötig wie ein Kropf!

Man hört immer wieder von Studien, die schon länger vor den Nebenwirkungen wie Augen- und Kopfschmerzen warnen! Das Geniale daran: Man muss sogar einen Aufpreis dafür berappen. Einfach irre!
Das habe ich schon in der Vergangenheit gefordert und ich werde nicht schwach es zu wiederholen: „Lieber Verleiher – lasse doch bitte den Zuschauer entscheiden welches Format er im Kino sehen möchte!“. Aktuell habe ich Angst, dass ich mir den neuen „Terminator: Genisys“ aus Alternativlosigkeit in gehasstem 3D anschauen muss. Vielleicht rettet der T-800 nicht nur Sarah und John Connor, sondern mich auch und befreit uns alle vor dem 3D-Diktat im Kino ;-)
Der Autor
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LeanderCaine


Forum

  • Konsequent

    Das halte ich aber nicht wirklich für „konsequent“ wenn du die großen Studios mit Filmen wie „Avengers“ bei ihrem „3D-Raubritterzug“ erst wieder unterstützt und „kleinere“ Arthouse-Filme boykottiert. Wenn du wirklich so gegen 3D bist, dann solltest du vor allem die großen Filme boykottieren.

    Denn gerade bei Actionstreifen ist 3D wirklich unnötig wie ein Kropf. Bei langsamen Filmen könnte ich mir vorstellen, das das weniger störend sein könnte, weil man bei längeren Einstellungen etwas Zeit hat sich auf die dreidimensionalität einzustellen.

    Aber wahrscheinlich hat 3D sowieso nur bei Sportübertragungen, Dokumentationen und bei Pornos eine Mehrwert ;)
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    29.06.2015, 23:45 Uhr
  • „Every Thing Will Be Fine“

    Vielleicht war es ein Fehler den Wim Wender-Film zu boykottieren, denn PINA war meines Erachtens einer der besten 3D-Filme, die ich im Kino gesehen habe. Wenders hat sich eindrucksvoll mit der räumlichen Wirkung von 3D auseinandergesetzt und es geschafft durch die technische Spielerei seinen Film zu bereichern. Ein (Kunst-)Projekt wie PINA, wo es um die ständige Wechselbeziehung zwischen Körperlichkeit und Raum geht wäre vielleicht ohne 3D nicht möglich gewesen. Deshalb tut es mir auch leid, dass ich „Every Thing Will Be Fine“ nicht gesehen habe. Gibt es Erfahrungsberichte in Hinblick auf 3D?
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    29.06.2015, 21:31 Uhr
    • pina

      obwohl mich der film nicht gerade vom hocker gerissen hat - die dreidimensionalität hat in diesem fall aber wirklich einen mehrwert gebracht: die tiefe der bühne, die position der tänzer zueinander, die wasserfontänen... großartig gelöst, da wusste jemand wofür 3D eigentlich erfunden wurde - und wie es zur größtmöglichen wirkung eingesetzt werden muss.
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      06.07.2015, 16:41 Uhr
  • Wahlmöglichkeit

    Ich bin zwar nicht 3D-empfindlich und hätte bis jetzt noch nichts von eventuellen Nebenwirkungen bemerkt, trotzdem muss ich auch nicht alles in 3D haben. Bei "Avatar" war es gerechtfertigt, der erste "Hobbit" war auch recht nett, doch so spontan fallen mir jetzt nicht mehr wirklich Filme ein, bei denen die 3D-Technik das Kinoerlebnis verbessert hätte. Mir wäre eine Wahlmöglichkeit zwischen 2D und 3D auch die liebste Option an der Kinokassa.
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    25.06.2015, 20:13 Uhr
  • 2D und 3D

    Leider werden wirklich viele 3D-Filme fast nur noch in der 3D-Fassung gezeigt. Will man die 2D-Fassung sehen muss man manchmal Wochen warten oder auf Nachmittags- und Spätvorstellungen ausweichen. Und manche Filme werden gar nie in 2D gezeigt.

    In diesem Zusammenhang muss ich mal das UCI Annenhof für die Vorführungen von „Jurassic World“ loben. Während sonst fast nur die 3D-Version gezeigt wird, läuft hier kurz hintereinander jeweils die 3D und die 2D-Version. Ich habe mir natürlich die 2D-Version angeschaut und es nicht bereut. Denn bei schnell geschnittenen Actionfilmen kann sich 3D überhaupt nicht entfalten...
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    25.06.2015, 11:11 Uhr
    • 2D-Zuschlag

      Zwei Vorstellungen aus denen man auswählen kann sind natürlich grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings hat sich das UCI da eine neue Gemeinheit ausgedacht. Bei der 3D-Version gibt es einen Überlängezuschlag von 1 Euro, bei der 2D-Version einen Überlängezuschlag von 1,50 Euro. Man zahlt also im Endeffekt 50 Cent 2D-Zuschlag!
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      25.06.2015, 11:21 Uhr
    • 50 Cent

      Wow, das ist ja echt heftig! Wer hätte das gedacht! Das ist wirklich eine bodenlose Frechheit. Da fragt man sich wirklich, ob man sein Geld lieber in einen tollen Fernseher und eine gute Anlage steckt, als dann im Kino zu sitzen, sich entweder mit 3D Zwangsbeglücken zu lassen, oder dann auch noch für die 2D Variante einen Zuschlag zu zahlen...
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      25.06.2015, 13:42 Uhr
    • gemeinheit?

      statt eines "strafzolls" für die 2D-fassung wird wohl der überlängenzuschlag für die 3D-version – für die ohnehin mehr berappt werden muss – um die paar cent gekürzt worden sein; ich mag darin keine besondere gemeinheit vermuten. im übrigen muss sich niemand über die 3D-zwangsbeglückung aufregen: jeder hat die wahl, ob er ins kino geht, einen anderen film ansieht oder auf die patschenkino-varianten (natürlich nur die legalen ;)) wartet. ich erinnere mich an zeiten, als filme aus übersee erst ein, zwei jahre später in den heimischen kinos angelaufen sind und weitere fünf jahre später im TV ausgestrahlt wurden...

      zu 3D an sich: der mehrwert ist in den seltensten fällen gegeben, avatar war unter den blockbustern (fast) die einzige ausnahme – allerdings hat cameron seinen film um die technik herum aufgebaut. (und das hat man auch gemerkt. mir ist ehrlich gesagt eine interessante geschichte lieber...) aber in krisenzeiten – vom überangebot an freizeitaktivitäten bis zur konkurrenz von qualitativ hochwertigen TV-serien und jederzeit verfügbarem internet-stream – lassen sich die großen massen offenbar nur über das visuelle erlebnis ins kino locken. wer sich dadurch gestört fühlt, dem bleibt immer noch die möglichkeit des boykotts offen. und ganz ohne selbstmitleid, bitte.
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      25.06.2015, 22:34 Uhr
  • Hartnäckigkeit

    Es ist für mich schon erstaunlich, dass es diesmal offenbar mit großer Hartnäckigkeit gelingt, 3D auf dem Kinomarkt zu halten. In der Vergangenheit gab es immer wieder Anläufe, 3D ins Kino zu bringen. Hintergrund war ja die damals aufkommende Konkurrenz durch das Home Video und die Videotheken. Die Sorge, dass das Kino deshalb zugrunde gehen könnte, erwies sich als unbegründet. 3D ist meiner Meinung nach ein Nebenprodukt der Digitalisierung der Projektion im Kino geworden, das einen netten zusätzlichen Deckungsbeitrag für die Kinos bzw. die Filmverleiher verspricht. Auch die Produzenten der entsprechenden Brillen profitieren davon. Bei den letzten Anläufen, die 3D erfolglos ins Kino bringen wollten, war der Aufwand auf der technischen Seite wohl zu groß, jetzt geht das Ganze deutlich einfacher. Für mich persönlich war und ist 3D keine Voraussetzung für den Genuss von Kinofilmen. Manchmal, wenn es wirklich gut gemacht ist (z.B. Avatar), macht es Spass.
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    25.06.2015, 10:31 Uhr
    • sorge

      die sorge um das kinosterben war deshalb "unbegründet", weil home video und videotheken durch games und streaming (nahezu) gekillt wurden. überlegt man sich aber, wie viele kinos es vor wenigen jahrzehnten noch gegeben hat und dass gerade die mainstream-blockbuster (nebst ein paar wild diskutierten oscar-anwärtern) am häufigsten herunter geladen werden (etwa mit bis zu über 30 millionen downloads bei bittorrent), dann versteh ich die entscheidung der studiobosse für 3D.

      zur technik: wie bei den mehrfachen (und oft gescheiterten) versuchen mit farbfilm war bei den früheren 3D-anläufen die technik noch nicht ausgereift genug – cameron hat da bahnbrechendes geleistet. mit heutigem know-how (und der bereits vorhandenen geläufigkeit im umgang mit 3D-konvertierungsverfahren) werden wir wohl noch lange damit leben müssen...
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      26.06.2015, 00:02 Uhr
    • Hört! Hört!

      Ich kann jedes Wort, welches da geschrieben Wort nur doppelt und dreifach unterstreichen!!! Außer: Der neue "Terminator" wird leider ohne mich auskommen müssen sollte er "Back!" in 3D kommen. Sorry, Mr. Schwarzenegger!!!
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      26.06.2015, 01:32 Uhr