Filmkritik zu Life

James Dean war einer der großen Hoffnungsträger des Hollywoodkinos. Gleichzeitig war weithin bekannt, wie schwierig und unzugänglich er für viele, die mit ihm zu tun hatten, war. Für manche ist er noch heute ein Idol des Rebellen, der eines tragischen Unfalltodes starb und sein volles schauspielerisches Potential gar nie entfalten konnte. Wer weiß schon, welche Filme er noch gemacht hätte, wäre er nicht im Herbst des Jahres 1955 bei einem Autounfall ums Leben gekommen?

Regisseur Anton Corbijn verfilmt in seinem neuesten Werk die Geschichte der Entstehung einer Fotoserie, die der junge Hollywoodfotograf Dennis Stock mit James Dean machte, noch bevor dieser seinen ganz großen Durchbruch als Schauspieler hatte. Titelgebend ist dabei das „Life“-Magazine, in dem die Fotos zum ersten Mal veröffentlicht wurden. Im Film spielen Dane DeHaan und Robert Pattinson die Hauptrollen, beide überzeugen mit ihrem Spiel, der eine als der jugendliche Rebell mit dem allgegenwärtigen Nuscheln, der andere als der Fotograf, der dringend einen neuen Auftrag braucht, um finanziell über die Runden zu kommen. Mit seiner detailreichen Ausstattung, den vielen Zigaretten in nahezu jedem Mund, der ins Bild kommt und dem sehr überzeugenden Spiel der beiden Hauptdarsteller ist er nicht nur für Fans von James Dean, sondern für Freunde dieser Epoche der Filmgeschichte sicherlich sehenswert. Die Seitenstränge der Handlung wie z.B. das Privatleben von Dennis Stock erreichen jedoch kaum erwähnenswerte Tiefe. Das gibt dem Film insgesamt eine gewisse Länge, die auch der gedehnten Sprechweise geschuldet ist, mit der DeHaan James Dean verkörpert, die aber zum Gesamtbild gut passt und wahrscheinlich auch authentisch sein dürfte.