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13 Bewertungen
73.1% Bewertung
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    Es steht alles in den Sternen

    Filme von Woody Allen sind für mich immer eine Überraschung. Manche, wie beispielsweise „Midnight in Paris”, finde ich phantastisch - bei anderen finde ich irgendwie nicht den richtigen Zugang. So ist es mir auch hier ergangen. Die Geschichten rund um Liebe, Träume und Verlangen haben mich nicht sonderlich berührt. Trotzdem schaffte es das Drehbuch aus Allens Feder, mich neugierig zu machen, wie es denn mit den Protagonisten so weitergeht. Besonders der Mittelteil beinhaltet einige amüsante Stellen, die das Interesse am weiteren Verlauf heben. Natürlich trägt auch die, wie immer bei Woody Allen, sehr starke Besetzung dazu bei, dass die Inhalte gut rübergebracht werden.

    Da ich mich aber im Komödienfach wohler fühle als in ernsten Dramen, hätte der Film für mich insgesamt ruhig etwas mehr Witz vertragen. Hier fehlten mir Woody Allens sarkastische Bemerkungen und der Wortwitz, der meist üppig in den Filmen vorhanden ist, in denen er selbst mitspielt. Das soll aber auf keinem Fall heißen, dass der Film schlecht ist. Das ist er absolut nicht. Nur mir persönlich gefällt einfach die komödiantische Seite besser. Aber da Herr Allen ja ein sehr fleißiger Filmemacher ist und jedes Jahr mindestens einen neuen Film bringt, bin ich optimistisch, dass auch für mich wieder mal ein toller dabei sein wird.
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    30.04.2015
    19:48 Uhr
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    menschliches, allzumenschliches

    ein film über die treue zu sich selbst und anderen und über illusionen die stärker wirken können als tabletten, doch ob das stimmt oder nicht soll uns chrystal sagen.
    Woody Allen mag man oder nicht, ich mag ihn, da er Doppelbödigkeiten auf schonungslose und humorvolle Weise aufzeigt – man ertappt sich an und an und fühlt sich mit seinen Schwächen frappent erkannt und wer das filmisch derart umsetzen kann ist ein Künstler
    Woody Allen ist ein Künstler.
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    16.01.2011
    18:59 Uhr
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    unterhaltsam

    Wo "Woody Allen" drauf steht, ist auch "Woody Allen" drin. Da bildet auch "Ich sehe den Mann deiner Träume keine Ausnahme", der Film trägt ganz deutlich Allens Handschrift.
    Und auch wenn man als Zuseher somit weiß, was einen erwartet, hat das auf den Unterhaltungswert keine Auswirkungen. Und so wird Allens pessimistische Ansicht über Leben und menschliche Beziehungen auch hier sehr unterhaltsam und pointiert, mit viel Charme, Tempo und einer ordentlichen Prise Zynismus aufbereitet.
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    11.01.2011
    22:41 Uhr
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    YWMATDS

    Exklusiv für Uncut vom Sarajevo Film Festival
    Woody Allens Filmographie ist voller Werke über Mann-Frau-Beziehungen, wenn man länger darüber nachdenkt könnte man sogar urteilen, dass jeder Allen-Film in der ein oder anderen Weise ein Liebesfilm ist. Zu eben dieser Reihe von Filmen hat sich nun auch „You will meet a tall dark stranger“ gesellt. Unterschiedlichste Alter und Probleme beleuchtet der New Yorker Kultfilmemacher (wieder einmal). Der eineinhalb stündige Film unterhält über weite Strecken exzellent und beweist, dass Allen ein Meister des Dialoghumors ist. Trotzdem ist dies leider kein weiterer Geniestreich (so wie sein letzter Film „Whatever Works“, für den er wieder nach New York zurückgekehrt ist), sondern nur wenig originell. Obwohl man es mit originellen Charakteren zutun hat, wird man das Gefühl nicht loß, ähnliche Stories schon hundertfach (nicht nur von Woody Allen) serviert bekommen zu haben.

    Trotzdem ist „You will meet a tall dark stranger“ ein unterhaltsamer und kurzweiliger Film, was neben den spritzigen Dialogen des Meisters auch an der Cast liegt: Nach einigen nur mittelmäßigen Filmen (und Performances) scheint Anthony Hopkins nun wieder zurückgekehrt zu sein und es macht großen Spaß den Sir mal wieder in einer Komödie zu sehen. Exzellent wie immer ist auch Josh Brolin, der als Ehemann von Naomi Watts und erfolgsarmer Autor Roy. Wahrer schauspielerischer Höhepunkt des Films ist jedoch Gemma Jones, die die überspirituelle Helena spielt.

    „YWMATDS“, um den originellen und auffallenden, jedoch langen Titel einmal abzukürzen, gehört sicher nicht zu den Klassikern Woody Allens, doch sorgt sicherlich für einen schönen Gute-Laune-Filmabend.
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    27.07.2010
    23:59 Uhr
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    A Comedy about Drama

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2010
    Auf einem Filmplakat war unlängst der geniale Slogan zu lesen: „A comedy about drama“. Das würde auch auf Woody Allens neuen Film zutreffen. Oder auch „A drama about romance“. Wenngleich der Film natürlich eine amüsante Komödie ist, so hat doch jeder der Protagonisten seine eigenen Probleme. Wünscht man sich immer das was man nicht haben kann? Die meisten Figuren in diesem Film tun das. Und wie man am Beispiel von Josh Brolins Rolle gut sieht, hat man erst einmal das was man wollte, so will man vielleicht wieder das was man vorher einmal hatte.

    Dabei ist der Titel schon zweideutig. Der Satz „Sie werden auf einen großen dunklen Unbekannten treffen“ ist ein in Wahrsagerkreisen wahrscheinlich oft verwendetes Klischee, mit dem man Frauen nach den unbekannten Traummann schmachten lässt. Doch ein „Tall Dark Stranger“ kann natürlich auch eine Figur aus einem Horrorfilm sein.

    In diesem Film nehmen die Wünsche der Hauptdarsteller nur selten ein gutes Ende und überraschenderweise gehen die Hoffnungen am ehesten für jene in Erfüllung, die sich auf die Vorhersagen der falschen Wahrsagerin verlassen. Dabei erklärte Woody Allen in der Pressekonferenz, dass er überhaupt nicht an Wahrsager glaubt, dass das nur Scharlatane sind, die einem das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Doch für den Film, gibt er zu, ist das eine gute und unterhaltsame Geschichte.

    Optisch ist der Film ein klassischer Allen. Der Film beginnt mit dem typischen altmodischen Woody-Allen-Vorspann in weißer Schrift auf schwarzem Grund. Wenn der Film auch nicht ganz so spritzig ist wie sein letztes Werk „Whatever Works“, so unterhält auch dieser Film. Nicht ganz so böse wie „Whatever Works“, aber dennoch ein zynischer Blick auf menschliche Beziehungen.
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    17.05.2010
    12:56 Uhr