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57.5% Bewertung
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    Sugar Daddy als Samariter unglaublich

    Soviel Altruismus ist schier unerträglich. An sich ist es ja schön, wenn es so etwas noch geben würde, aber die Realität sieht nun mal anders aus.
    Der etwas problematisch verheiratete Doug (James Gandolfini) in seiner Lieblingsrolle als Knuddelbär hilft völlig selbstlos der Nachwuchsnutte Mallory (Kristen Stewart). Er versucht sogar sie zu erziehen, ihr Ordnung beizubringen und ihr das Fluchen abzugewöhnen. Ganz ohne die übliche Gegenleistung aus dem horizontalen Gewerbe.
    Dann taucht seine etwas sonderbare Ehefrau Lois (großartig Melissa Leo) auf. Beide einigen sich und sehen in ihr einen Ersatz für ihre bei einem Unfall umgekommene Tochter. Das ist ja noch verständlich. Klar werden sie enttäuscht, denn Mallory will natürlich keine Ersatztochter sein.
    Es fällt einem schwer zu glauben, was man da sieht. Wunschdenken oder Realitätsferne. Fast den ganzen Film über beschäftigt den Zuschauer die Frage ‘WARUM?‘, wenn man mal von dem Tochtersyndrom absieht. Es gibt keinen Grund und selbst Doug weiß keinen. Alle Figuren quellen nur so über vor Verständnis und Hilfsbereitschaft. Es sind engelgleiche Wesen, die niemanden Vorwürfe machen, außer eventuell sich selbst. Über diesen Gutmenschen schwebt der Heiligenschein. Die Darsteller sind OK, aber die Message ist aus dem Jenseits.. Willkommen im Himmel.
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    24.06.2014
    16:05 Uhr
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    Brillant gespieltes Independent-Drama


    Nun nimmt auch der Sohnemann am Regiesessel platz: Ridley Scotts Sohn Jake, der sich bereits einen Namen in der Musikvideobranche gemacht hat, machte sich mit „Welcome to the Rileys“ an ein sehr herausforderndes Drehbuch heran. Mit James Gandolfini hat er jemanden besetzt, der auf ersten Blick überhaupt nicht in die Rolle passt: Doug Riley ist ein zurückhaltender Mensch, der versucht Gutes zu tun und vergangene Fehler wiedergutzumachen. Er verbietet Mallory sogar das Fluchen – alles Faktoren, die keineswegs auf seine Paraderolle in „The Sopranos“ keinen Platz haben.

    Doch es macht großen Spaß James Gandolfini in einer anderen Rolle zu sehen, noch dazu, wenn er so brilliert. Er schafft es, den Zuschauer immer wieder zu überraschen. Man vergisst nach den ersten paar Einstellungen alle Mafioso-ähnlichen Rollen Gandolfinis. Seine Annäherung an Doug Riley ist zurückhaltend und subtil.

    Melissa Leo in der Rolle seiner Ehefrau steht ihm kein bisschen nach und außerdem darf auch Kristen Stewart hier noch mals betonen, dass sie doch mehr kann als sie in den „Twilight“-Filmen zeigt. Mallory ist die mutigste Rolle, die sie bis dato angenommen hat und es wird klar, dass Kristen Stewart abseits von Vampirmovies noch eine große Zukunft vor sich hat.

    Der Film ist allein auf Grund der Ensembleleistung schon mehr als nur sehenswert. Einzig im dritten Akt wird die Story zu vorhersehbar. Der Verlauf ist zu linear, man kann sich schon gegen Minute 60 denken, wie der Film in Minute 100 dann enden wird.

    Trotzdem darf man auf weitere Spielfilmarbeiten von Jake Scott durchaus gespannt sein.
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    15.02.2010
    23:55 Uhr