Trotz des vielversprechenden Trailers und einer traumhaften Besetzung war ich ein wenig skeptisch, was Tom Fords Verfilmung von Isherwoods wunderbar geschriebenem Roman ,A single man‘ anging. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie die gefühlslastige Welt von College-Professor George in einem zugänglichen spielfilmlangen Film dargestellt werden sollte. Doch hat Ford - wenn auch mit Tricks - eben das geschafft, und ,A single man‘ ist eine Meisterleistung.
Gleich zu Anfang erwähne ich, dass Colin Firths zutiefst einfühlsame Darstellung den Film ausmacht; zurecht wurde er mit einer Oscar-Nominierung belohnt. Rund um ihn erzählt Tom Ford mit viel Feingefühl die traurige Geschichte des Verlusts der großen Liebe. Dramaturgisch gesehen fesselt einen ,A single man‘, schlicht weil man nicht anders kann, als mit Firths melancholischem George mitzufühlen; sein Tag ist voller kleiner und doch bedeutender Momente, die eben dank Fords schöner Weise, den Bildausschnitten das Erzählen zu überlassen, irrsinnig an Tiefe gewinnen.
Neben Firth überzeugen auch der erwachsen gewordene Nicholas Hoult als Kenny und natürlich Moore als die leicht angeknackste Charley. Die stimmige Filmmusik hat das vollkommene Gesamtbild passend untermalt.
,A single man‘ ist ein gefühlvolles Meisterwerk, das durch herausragende Schauspielleistungen und die detailverliebte Regiearbeit Tom Fords sowie einer emotional relevanten Geschichte besticht.