7 Einträge
18 Bewertungen
84.7% Bewertung
  • Bewertung

    fashion film

    Modemacher Tom Ford versuchte sich hier erstmal als Filmemacher und was für ein Regiedebüt das geworden ist! Entsprechend seiner Tätigkeit als Designer hat er viel übrig für Ästhetik und weiß genau, wie er alles ins schönste Licht rücken kann und tut es auch. Der Film ist wie ein ewig langer Mode-Werbefilm anzusehen, die Hälfte der Beteiligten sind Schauspieler, die andere Hälfte tatsächlich Models. Aber der Film begrenzt sich nicht nur auf seine Ästhetik, sonder hat dazu noch viel Tiefgang, tolle Dialoge, fragile Charaktere, erzählt eine schöne Geschichte und erzählt sie auf eine schöne Art. Die Rollen sind perfekt besetzt, Colin Firth überzeugt als schwuler britischer Professor und Julianne Moore als seine beste Freundin, die gerne mehr wäre. Und aus dem Jungen von About a boy ist inzwischen ein schöner junger Mann geworden. Nicholas Holt liefert in diesem Film eine tolle Performance!
    stadtneurotikerin_948f8a00d1.jpg
    05.01.2015
    09:35 Uhr
  • Bewertung

    Der Unverheiratete

    Falls einen die Schwulenproblematik nicht interessiert, dann sind es hier die tollen Bilder, die seltenen Einstellungen und die Erzählweise in Retrospektiven, die beeindrucken. Aber auch die frechen Dialoge sind keineswegs von der Hand zu weisen. (‘Liebhaber sind wie Busse. Man muss nur warten, bis der Nächste kommt.‘). George (Colin Firth) schwankt in seiner Bisexualität zwischen den Polen hin und her. Am Anfang steht der Tod seines Liebsten (Matthew Goode), am Ende sein eigener. Dazwischen versucht Julianne Moore (‘Mein Leben in der Vergangenheit ist meine Zukunft‘), seine Jugendliebe, und ein schöner Student (Nicholas Hoult) bei ihm zu landen. Doch die tiefe Todessehnsucht bleibt, wobei die Selbstmordversuche schon grotesk erscheinen. Die Verunsicherung in einem Leben zwischen den Fronten mündet in der Zwangsläufigkeit der Ereignisse. Offen bleibt, ob George an gebrochenem Herzen oder an Tabletten stirbt. Es ist überraschend und irgendwie unvollendet, weil mitten drin. Erst beim gedanklichen Nachkarten erkennt man, wie obsessiv neurotisch die Vorstellungen von George von Anfang an bereits waren. Dann ist es tragisch.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    07.01.2013
    16:45 Uhr
  • Bewertung

    A Single Man

    Kein Film ist so viel versprechend wie dieser. "a single man" hat eine perfekte erzählstruktur und so tiefgründige Charaktere die einem von Anfang an sofort sympatisch sind, obwohl sie ihre Ecken und Kanten haben. Der gezeigte Monolog des Hauptdarstellers sowie die Dialoge in der Vergangenheit, sowie das Farbenspiel traurige Gegenwart und glückliche Vergangenheit überzeugen. Ich hätte mir lediglich ein nicht so apruptes Ende und noch mehr Funken gewünscht.
    1546434165-129608-zoom-500x600_c2da3c7708.jpg
    27.04.2011
    23:02 Uhr
  • Bewertung

    Großartig

    Oh Gott, ich glaub ich hab noch nie so schlimm geheult bei einem Film - und nicht nur am Ende, sondern auch mittendrin schon!

    Colin Firth spielt genial, die Figur ist soooo sympathisch und so greifbar, allein schon wie er sich bewegt, hat was Einzigartiges. Extrem stark! Hätte den Oscar wirklich verdient. Julianne Moore ist auch klasse, obwohl mir ihre Figur nicht sympathisch war, hab ich total mitgelitten mit ihr - das schafft normal kein Schauspieler bei mir!

    Die Musik ist ein Traum, unglaublich gefühlvoll und berührend, einfach nur wunderschön. Der gesamte Film reiht ein wunderschönes Bild nach dem anderen aneinander, die Bildsprache ist nahezu perfekt.

    Lange hat ein Film nicht mehr solche Gefühle evoziert und so überzeugt!
    lex217_0d8e49e998.jpg
    20.04.2010
    08:28 Uhr
    • Bewertung

      Wunderbar!

      Colin Firth wurde für diese Rolle geboren, hätte kaum jemand so wunderbar, so glaubwürdig und so schön spielen können. Musik untermalt den tragischen Hintergrund mit gefühlvollen Noten. Ford malt wie schon oben geschieben wundervolle Bilder aneinander, hätte nicht gedacht das man die Schlagworte Schwul, Tod, Sehnsucht, Tragödie und Erotik in so einem unglaulich tief gehenden Rahmen verpacken kann. Toll!
      17.03.2011
      00:18 Uhr
  • Bewertung

    A Single Man

    "Fürs Grundthema interessieren sollte man sich allerdings schon, sonst wird’s nämlich bald fad," hat jemand zum Film geschrieben.
    Was ist denn das Grundthema? Es geht ja nicht um bloßen Sex unter verkorksten Existenzen. Das wäre inzwischen allerdings fad. Es geht aber um Liebe. Nämlich Liebe anlässlich der Liebens-Würdigkeit menschlicher Menschen. Die ist eben nicht geschlechtsgebunden. Und die sieht der "schwule" Professor - oder er weckt sie gar auf - in dem erfahrenen Stricher und in dem unreifen Studenten. Die sind nämlich nicht bloß körperlich anziehend.
    Das einmal wahrzunehmen und das einmal wahr sein zu lassen, braucht es mehr als "Toleranz". Und dafür ist A Single Man ebenso wichtig wie Brokeback Mountain.
    Sex gibt es keinen in dem Film, aber Erotik - das ist etwas anderes. Ob die peinlich genug war, für die beiden Damen vor mir, um nach zehn Minuten wegzugehen? Mann hat sich eben nur für Frau zu interessieren. Oder ?
    19.04.2010
    07:53 Uhr
  • Bewertung

    Ford überzeugt mit ästhetisch perfektem Regiedebüt

    Trotz des vielversprechenden Trailers und einer traumhaften Besetzung war ich ein wenig skeptisch, was Tom Fords Verfilmung von Isherwoods wunderbar geschriebenem Roman ,A single man‘ anging. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie die gefühlslastige Welt von College-Professor George in einem zugänglichen spielfilmlangen Film dargestellt werden sollte. Doch hat Ford - wenn auch mit Tricks - eben das geschafft, und ,A single man‘ ist eine Meisterleistung.

    Gleich zu Anfang erwähne ich, dass Colin Firths zutiefst einfühlsame Darstellung den Film ausmacht; zurecht wurde er mit einer Oscar-Nominierung belohnt. Rund um ihn erzählt Tom Ford mit viel Feingefühl die traurige Geschichte des Verlusts der großen Liebe. Dramaturgisch gesehen fesselt einen ,A single man‘, schlicht weil man nicht anders kann, als mit Firths melancholischem George mitzufühlen; sein Tag ist voller kleiner und doch bedeutender Momente, die eben dank Fords schöner Weise, den Bildausschnitten das Erzählen zu überlassen, irrsinnig an Tiefe gewinnen.

    Neben Firth überzeugen auch der erwachsen gewordene Nicholas Hoult als Kenny und natürlich Moore als die leicht angeknackste Charley. Die stimmige Filmmusik hat das vollkommene Gesamtbild passend untermalt.

    ,A single man‘ ist ein gefühlvolles Meisterwerk, das durch herausragende Schauspielleistungen und die detailverliebte Regiearbeit Tom Fords sowie einer emotional relevanten Geschichte besticht.
    meletis_bc0d92617b.jpg
    14.04.2010
    22:08 Uhr