Die Wahrheit! Was ist sie? Ist es einfach nur eine Vorstellung vor Irgendjemandem, der am Vorabend schlechte Sushi gegessen hat, sich aus diesem Grund am nächsten Tag übergibt und damit die Geschichte sich in Nichts auflöst? Ist das Leben eine CD-ROM, die von einem Wiener Luzifer gesteuert wird? Ist der Name Heinz Hoschek ein schlechter Start im Leben?
Alfred Dorfer stellt sich die Frage aller Fragen und zeigt das Schicksal einer gescheiterten Existenz. Manchmal wirkt die Geschichte lustig, ist aber in Wirklichkeit eine tieftraurige Metapher auf das Leben. Mit seinem Regisseur Peter Payer holt Dorfer weit aus: Beginnend mit der Jugend, wo er als 16-Jähriger ein Moped geschenkt bekommt, der Vater aber mit der Mutter davonfährt. In den 70ern war halt noch alles besser ... Eine triste Vergangenheit als Wegbereiter für eine noch traurigere Zukunft?
Geschieden und arbeitslos! In der Existenz nur noch dahinschleichend, flüchtet der gekündigte Abteilungsstellvertreter einer Bank in den Alkohol, begleitet von reichlich Valium! Nach dem inneren Zusammenbruch kämpft er noch ein Mal um die Stelle eines Bademeisters, Voraussetzung: Rettungsschwimmer und Deutschsprechend!
In einigen Ansätzen erinnert „Ravioli“ an „Wanted“, geht aber viel weiter und zeigt schonungslos die Problematik des Verlustes des Lebenwillens. Der Film ist kein Kabarett und wahrscheinlich auch kein Werk für das Massenpublikum, das bereits mit „Poppitz“ bestens versorgt wurden. Wer bei „Poppitz“ das Gefühl der Oberflächlichkeit hatte, wird „Ravioli“ zu schätzen wissen!