22 Jump Street

Bewertung durch Josko  80% 
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Anzahl der Bewertungen 8

Forumseintrag zu „22 Jump Street“ von Josko


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Josko (23.07.2014 16:47) Bewertung
Das bewusste Mehr vom Selben
Exklusiv für Uncut
Ist „21 Jump Street“ Jonah Hills erster Oscar-Nominierung (für „Moneyball“) gefolgt, kommt die Fortsetzung im Jahr nach seiner zweiten (für „The Wolf of Wall Street“) in die Kinos, womit der Schauspieler abermals zeigt, dass er sich weiterhin (nicht nur) in dramatischen Gefilden sieht, sondern seinem Hauptfach – der Komödie – treu bleibt.

Wie bereits in „21 Jump Street“ sind die stärksten Momente des Filmes die der ironischen Selbstreferenzialität, wobei diese nun noch um eine weitere Stufe erhöht wurde. Am Anfang von „22 Jump Street“ steht die abermalige Berufung der beiden Polizisten Schmidt (Hill) und Jenko (Channing Tatum) in eine Undercover-Operation. Die Worte ihres Bosses Captain Dickson (Ice Cube), dass sie wieder exakt dasselbe machen werden, wie schon beim ersten Mal, da dies damals schon so gut funktionierte, ist natürlich über die Handlung hinausweisend gemeint. Hollywood und seine nicht enden wollende Sequel-„Kultur“ wird mit einer Fortsetzung der Spiegel vorgehalten und überhöht. Dass der Charakter von Channing Tatum lieber einen Einsatz im Weißen Haus („White House Down“!) gehabt hätte oder, dass das Büro von Ice Cubes Captain aussieht wie ein großer Eiswürfel, geben weitere gute Beispiel ab, in welche Kerbe der Film selbstbezugstechnisch schlägt.

Tatsächlich macht „22 Jump Street“ im Bezug auf die Handlung nicht viel anders wie sein Vorgänger-Film. Gut, Schmidt und Jenko tauchen nicht wieder als Schüler sondern als Studenten unter, da es jedoch (im US-amerikanischen System) keinen so großen institutionellen Unterschied zwischen High School und College gibt, tut dies nur wenig zur Sache. Weiters das Ziel der Mission (einen Drogenring aufzudecken) und der Beziehungsverlauf der beiden Helden (welche anfangs durch neue Freundschaften auseinander driften, um am Ende doch wieder zusammenzufinden) ist deckungsgleich. Trotzdem schafft es der Film nie mit seinem dreisten Wiederkäuen zu langweilen.

Denn nach wie vor sind Jonah Hill und Channing Tatum mit ihrer absurd gegensätzlichen äußerlichen Erscheinung das beste Buddy-Cop-Duo der letzten Jahre, wobei Hill ob des komödiantischen Talents von Tatum, die humoristischen Szenen gar nicht so sehr alleine tragen muss, wie zweiterer die Actionsequenzen.

War schon der erste Teil in schizophrener Manier gleichzeitig Remake (der Fernsehserie aus den auslaufenden 80ern bzw. anfänglichen 90ern) und Remake-Parodie, ist „22 Jump Street“ gleichermaßen Sequel wie Parodie auf Fortsetzungen – und macht damit riesigen Spaß.
 
 

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