The Raven

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Forumseintrag zu „The Raven“ von 8martin

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8martin (24.04.2023 18:47) Bewertung
Der Rabe
Da es über den Tod von Edgar Allan Poe nur wenig gesicherte Fakten gibt, rechtfertigt es das Drehbuch von Ben Livingston und Hannah Shakespeare aus dem Wenigen viel zu machen. So haben sie manch wahre Aspekte eingebracht wie z.B. Titel von Poes Shortstory wie Die Grube und das Pendel oder eines der wenigen Liebesgedichte Annabelle Lee. Und natürlich Den Raben, der immer wieder Nimmermehr sagt (‘Nevermore‘). Manche Fakten sind gut erfunden, fügen sich recht passend ins Puzzle ein, wie seine notorische Geldnot oder seine Missachtung von Longfellow, einem anerkannten Zeitgenossen, der bis heute durch Volkslieder wie I Heard the Bell on Christmas Day oder Paul Revere’s Ride immer noch fortwirkt.
Mit der Liebesgeschichte zwischen E.A.P. und Emily (Alice Eve) steigt die Spannung vor allem durch ihre Entführung in einem Sarg. (Klassisches Horrorthema!) Und die Polizei unter Inspektor Fields (Luke Evens) ist gezwungen mit Poe als Stichwortgeber zusammenzuarbeiten. Genauso wie Emilys Vater Captain Hamilton (Brendan Gleeson). Die Enthüllung des Massenmörders geht sogar mit Logik vor: der Schriftsetzer Ivan (Sam Hazeldine) wars, denn er kennt als echter Fan von E.A.P. die Gräueltaten bevor sie begangen werden. Da kann man das irgendwie konfigurierte Ende auch noch wohlwollend ertragen. Das Happy End in Paris ist durchaus publikumsaffin. Gut gemachte Unterhaltung mit leichten Schaudereffekten. Beinahe wäre der Massenmörder davongekommen. Er steigt in eine Kutsche. Ihm gegenüber sitzt Inspektor Fields mit Pistole. Schuss…Schluss…Regisseur McTeigue hat die Ringform als Schablone gewählt: Ende ist gleich Anfang: E.A.P. sitzt auf einer Parkbank und stirbt.
 
 
8martin (24.04.2023 18:47)
Der Rabe
Da es über den Tod von Edgar Allan Poe nur wenig gesicherte Fakten gibt, rechtfertigt es das Drehbuch von Ben Livingston und Hannah Shakespeare aus dem Wenigen viel zu machen. So haben sie manch wahre Aspekte eingebracht wie z.B. Titel von Poes Shortstory wie Die Grube und das Pendel oder eines der wenigen Liebesgedichte Annabelle Lee. Und natürlich Den Raben, der immer wieder Nimmermehr sagt (‘Nevermore‘). Manche Fakten sind gut erfunden, fügen sich recht passend ins Puzzle ein, wie seine notorische Geldnot oder seine Missachtung von Longfellow, einem anerkannten Zeitgenossen, der bis heute durch Volkslieder wie I Heard the Bell on Christmas Day oder Paul Revere’s Ride immer noch fortwirkt.
Mit der Liebesgeschichte zwischen E.A.P. und Emily (Alice Eve) steigt die Spannung vor allem durch ihre Entführung in einem Sarg. (Klassisches Horrorthema!) Und die Polizei unter Inspektor Fields (Luke Evens) ist gezwungen mit Poe als Stichwortgeber zusammenzuarbeiten. Genauso wie Emilys Vater Captain Hamilton (Brendan Gleeson). Die Enthüllung des Massenmörders geht sogar mit Logik vor: der Schriftsetzer Ivan (Sam Hazeldine) wars, denn er kennt als echter Fan von E.A.P. die Gräueltaten bevor sie begangen werden. Da kann man das irgendwie konfigurierte Ende auch noch wohlwollend ertragen. Das Happy End in Paris ist durchaus publikumsaffin. Gut gemachte Unterhaltung mit leichten Schaudereffekten. Beinahe wäre der Massenmörder davongekommen. Er steigt in eine Kutsche. Ihm gegenüber sitzt Inspektor Fields mit Pistole. Schuss…Schluss…Regisseur McTeigue hat die Ringform als Schablone gewählt: Ende ist gleich Anfang: E.A.P. sitzt auf einer Parkbank und stirbt.
 
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8martin (16.07.2014 18:22) Bewertung
Mord nach Poe
Da man nichts Genaues über das Ende von Edgar Allen Poe weiß, ist es legitim, wenn man eins erfindet. Und wenn das ein Gruselschocker ist, passt es ins Bild. Das hat Regisseur James McTeigue grandios umgesetzt. Neben vielen Beispielen aus Poes Werk beginnt er mit der bekanntesten Figur des Meisters: dem Raben, der immer ‘Nevermore‘ sagte. Es gibt Vergleiche mit zeitgenössischen Kollegen wie Longfellow und Verne. In düsteren Farben gezeichnet entsteht eine Mordserie und eine Liebesgeschichte. Beides durchaus legitim. Der Mörder nimmt sich Poes Kurzgeschichten als Vorlage und eine unglückliche Liebe zu Emily (Alice Eve) ohne Happy End bildet den Motor (Wo ist Emily?) der Handlung. Auch E.A.P. war nicht unbedingt ein Womanizer.
Die polizeilichen Ermittlungen unter Detective Fields (Luke Evans) sind nachvollziehbar und dennoch spannend erzählt. John Cusack gibt den Poe beeindruckend echt. Er ähnelt ihm sogar. Der Schwiegervater in spe Brendan Gleeson dient mit seinem Reichtum nur als Kulisse, der den armen Schlucker anfangs nicht leiden kann. So ist es nur konsequent, wenn der Mörder am Ende für Zuschauer und die Filmwelt ein völlig Unbekannter ist. Aber er ist Poes größter Bewunderer: ein Schriftsetzer (Sam Hazeldine): ‘Ich bin ihr Meisterwerk.‘ Ein paar Wendungen drehen noch an der Spannungsspirale bis Poe Emily rettet und stirbt und dann entkommt der Serienmörder…doch nicht. Nettes optisch ansprechendes Schlussbild und ein Zurück zur ersten Einstellung. So macht Grusel Spaß, angelehnt an eine Figur der Literatur.
 
 

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