A Prairie Home Companion

Bewertung durch Harry.Potter  80% 
Durchschnittliche Bewertung 69%
Anzahl der Bewertungen 7

Forumseintrag zu „A Prairie Home Companion“ von Harry.Potter

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Harry.Potter (21.11.2006 22:55) Bewertung
Ein großer Meister ist tot
Soeben hab ich auf orf.at gelesen, dass Robert Altman tot ist. Er starb im Alter von 81 Jahren. Noch sehr gut erinnere ich mich an den vergangenen Februar, als ich ihn auf der Berlinale traf. Er war guter Dinge, scherzte noch über sein Alter und dass ihm das Produktionsteam einen "Reserve-Regisseur" in Gestalt von P.T. Anderson zur Seite gestellt hatte, weil sie auf Nummer sicher gehen wollten, dass er ihnen nicht während der Dreharbeiten stirbt.

Mit Robert Altman verbindet die Kinowelt eine Reihe heraus ragender Filme, viele davon haben ein neues Genre definiert, zum Beispiel "Short Cuts", der eine Reihe von Episodenfilmen inspirierte, darunter auch "Magnolia" vom o.a. Regisseur. Altmans Filme hatten immer das gewisse Etwas, er war bekannt dafür, wenig im Drehbuch festzulegen, sondern die Szenerie sich entwickeln zu lassen. Sei es bei "Pret a porter" oder auch bei seinem letzten Film, "A prarie home companion".

Für mich persönlich verbinde ich mit Robert Altman noch eine andere Erinnerung: sein Film "The Player" war jener Film, den ich mir bei meinem ersten Kino-Date mit einer jungen Dame angesehen hatte, damals, 1992, im Geidorf Kino. Die Leidenschaft fürs Kino ist geblieben, auch wenn aus dem Date nichts weiter geworden ist. ;-)

Ich seh es als Geschenk, einen ganz großen Meister der Regie noch persönlich getroffen zu haben, dank uncut. Ich werde an ihn denken, wenn ich im Februar wieder für Euch in Berlin bin.
 
 
Harry.Potter (21.11.2006 22:55)
Ein großer Meister ist tot
Soeben hab ich auf orf.at gelesen, dass Robert Altman tot ist. Er starb im Alter von 81 Jahren. Noch sehr gut erinnere ich mich an den vergangenen Februar, als ich ihn auf der Berlinale traf. Er war guter Dinge, scherzte noch über sein Alter und dass ihm das Produktionsteam einen "Reserve-Regisseur" in Gestalt von P.T. Anderson zur Seite gestellt hatte, weil sie auf Nummer sicher gehen wollten, dass er ihnen nicht während der Dreharbeiten stirbt.

Mit Robert Altman verbindet die Kinowelt eine Reihe heraus ragender Filme, viele davon haben ein neues Genre definiert, zum Beispiel "Short Cuts", der eine Reihe von Episodenfilmen inspirierte, darunter auch "Magnolia" vom o.a. Regisseur. Altmans Filme hatten immer das gewisse Etwas, er war bekannt dafür, wenig im Drehbuch festzulegen, sondern die Szenerie sich entwickeln zu lassen. Sei es bei "Pret a porter" oder auch bei seinem letzten Film, "A prarie home companion".

Für mich persönlich verbinde ich mit Robert Altman noch eine andere Erinnerung: sein Film "The Player" war jener Film, den ich mir bei meinem ersten Kino-Date mit einer jungen Dame angesehen hatte, damals, 1992, im Geidorf Kino. Die Leidenschaft fürs Kino ist geblieben, auch wenn aus dem Date nichts weiter geworden ist. ;-)

Ich seh es als Geschenk, einen ganz großen Meister der Regie noch persönlich getroffen zu haben, dank uncut. Ich werde an ihn denken, wenn ich im Februar wieder für Euch in Berlin bin.
 
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Harry.Potter (12.02.2006 16:19) Bewertung
Let the good times roll ...

Immer wieder habe ich gehört, dass Leute behaupten, die amerikanische Country Music wäre so etwas wie die österreichische Volksmusik. Naja, vielleicht ein bisschen, aber selbst wenn die Texte noch so einfach sind und die Melodie noch so ein Ohrwurm, irgendwie hat man bei der Country Music das Gefühl, es steckt immer noch eine gewisse musikalische Qualität dahinter, eine Qualität, die ans Herz geht.

Ans Herz geht auch Robert Altmans neuester Film und wie schon bei seinem Film „Pret-a-porter“ geht es um den Blick hinter die Kulissen. Aber nicht die Modebranche liegt im Blickpunkt des Interesses, diesmal ist es die in den USA berühmteste Country-Music-Radio-Show, die nach einer Laufzeit von mehr als 30 Jahren eingestellt werden soll. Viele der Musikerinnen und Musiker spielen schon seit dem Beginn der Show miteinander, das Ganze ist so etwas wie eine grosse Familie, wo jede und jeder zu beinahe jedem Stichwort eine Geschichte erzählen kann. Längst nicht mehr müssen grossartige Ablaufpläne vorbereitet werden, selbst wenn einmal die vorgesehene Werbetext-Einschaltung nicht griffbereit ist, wird einfach improvisiert. So steht also die letzte grosse Show an und alle geben ihr bestes: die Johnson Girls (Meryl Streep, Lily Tomlin und Lindsay Lohan), Dusty (John C. Reilly) und Lefty (Woody Harrelson) oder Chuck Akers (L. Q. Jones). Guy Noir (Kevin Kline) ist für die Sicherheit rund um die Show verantwortlich. An jenem letzten Abend begegnet ihm jedoch eine geheimnisvolle, attraktive Frau, die sich ganz in Weiss gekleidet, auf und hinter der Bühne blicken lässt. Als der alte Haudegen Chuck Akers kurz nach seinem Auftritt tod aufgefunden wird, ist er sich sicher, dass diese junge Frau damit zu tun hat ...

Altmans neuester Film besticht durch die erstaunlichen musikalischen Leistungen der Hauptdarsteller, die sich blendend in die übrigen „Originalmusiker“ einfügen und besonders durch seine Musik, bei der man unwillkürlich seinen eigenen Fuss beim Mitwippen ertappt. Er ist eine Liebeserklärung an gewissen alte Zeiten, die unwiderruflich verloren zu sein scheinen und vor allem and die Country-Music.

Ein kurzweiliger, mit zahlreichen spritzigen, herrlich improvisierten Szenen veredelter Film für Freunde der Musik und all jene, die noch so ein altes Röhren-Radio zuhause haben und seinen satten Klang, sein hölzernes Gehäuse und die Erinnerung an jene alte Zeit hochhalten bzw. zu schätzen wissen.

Unter diesem Gesichtspunkt ein solider Film für 80 %.
 
 

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